Österreich

Rathaus als Selfie-Kulisse für künftige Wiener

Heute Redaktion
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Am Weltflüchtlingstag am Montag waren die 100 Plätze im Gemeinderat für Flüchtlinge reserviert. Die Grünen luden zum Rundgang - und zum Probesitzen im Gemeinderatssitzungs-Saal. Selfies mit der Rathaus-Kulisse im Hintergrund waren bei der Tour durch die Prunk-Räume der Renner.

Am Weltflüchtlingstag am Montag waren die 100 Plätze im Gemeinderat für Flüchtlinge reserviert. Die Grünen luden zum Rundgang – und zum Probesitzen im Gemeinderatssitzungs-Saal. Selfies mit der Rathaus-Kulisse im Hintergrund waren bei der Tour durch die Prunk-Räume der Renner.
"Welcome, Oida!" hieß es am Montag im Rathaus. Nach einem Hoppala bei der Anreise – nicht alle schafften es pünktlich zum Termin – startete die von den Grünen organisierte Besuchs-Tour für Flüchtlinge mit Verspätung, war umso beeindruckender. Viele zückten in den Prunk-Hallen Smartphones, machten Selfies.

Projekt "Refugees for Refugees"

Mit dabei: Fahad Aldhamra (30) aus dem Irak. Er wohnt im Geriatriezentrum in Hietzing, organisiert von dort aus mit der Gruppe „Refugees for Refugees“ Übersetzer, Friseure und Co. für andere Asylwerber. "Wir haben auch eine Fußballmannschaft und eine Theatergruppe", erzählt Fahad. "Wenn ein Flüchtling Friseur ist, können sich auch Flüchtlinge aus anderen Heimen bei uns für einen Termin anmelden und wir kommen dann vorbei", sagt Fahad. Carolina Urrera (34), selbst Migrantin aus Chile, ist Mitgründerin des Projekts. "Wir wollen die Selbstständigkeit der Flüchtlinge fördern. Integration ohne Selbstständigkeit ist keine Integration", ist Urrera überzeugt.

Flüchtlinge nehmen im Rathaus Platz

Höhepunkt: Die Flüchtlinge nahmen im Gemeinderatssitzungs-Saal Platz. "Unser Ziel ist es, irgendwann nicht mehr von Flüchtlingen, sondern von Wienern zu sprechen", sagt Gemeinderätin Faika El-Nagashi (Grüne). "Wir haben ein offenes Rathaus für alle", so El-Nagashi. Zu den Flüchtlingen sagt die grüne Integrationssprecherin: "Ihr seid willkommen als Nachbarn, Kollegen und Bürger dieser Stadt. Unser Job ist es, für euch zu arbeiten."