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Rätsel um Fälschung in Wiener Albertina

Heute Redaktion
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Nachdem der Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi in einem Interview gesagt hat, dass er eines seiner Bilder in der Albertina gesehen habe, geht Direktor Klaus Albrecht Schröder nun der Fälschung auf den Grund.

Nachdem der Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi in einem Interview gesagt hat, dass er eines seiner Bilder in der gesehen habe, geht Direktor Klaus Albrecht Schröder nun der Fälschung auf den Grund.

Angefacht hatte der Kunstfälscher die Frage nach der Fälschung in der Albertina in der ZDF-Sendung „Markus Lanz“. Dort behauptete er, dass er erst „letztens“ eines seiner Bilder in der Albertina gesehen habe.

Auf die Frage, ob das stimmen kann, sagte Schröder im Gespräch Ö3: "Wenn er es erst sehr kürzlich gesehen hat, wird das schon stimmen. Er wird ja seine Fälschungen erkennen."

Der Albertina-Chef geht aber davon aus, dass Beltracchi eine Fälschung meint, die vor einigen Jahren in der Albertina ausgestellt war. 2007 hing im Rahmen der Ausstellung „Expressiv! Die Künstler der ‚Brücke‘“ ein Werk von Beltracchi in der Albertina.

Schröder will Beltracchi fragen

Um herauszufinden, ob der Fälscher dieses Bild oder ein aktuell ausgestelltes meint, möchte Schröder den Fälscher jetzt kontaktieren. "Ich werde Kontakt suchen und fragen, ob es sich um dieses Bild aus der Sammlung Gerling handelt, oder um ein anders Werk. Das möchten wir natürlich wissen. Ich habe von Anfang an gesagt, dass es ein schwerer Fehler der Staatsanwaltschaft war, nicht den Prozess zu nutzen, um von allen Fälschungen zu erfahren“" so Schröder im Gespräch mit Ö3.

Beltracchi hatte einen der größten Fälscherskandale auf dem Kunstmarkt ausgelöst. Verurteilt wurde er lediglich wegen 14 Fälschungen von Avantgarde-Künstlern wie Max Ernst und Heinrich Campendonk, für die er insgesamt knapp zehn Millionen Euro kassiert hatte. Die Fälschungen wurden mit teilweise exorbitanten Wertsteigerungen auf dem Kunstmarkt weiterverkauft.