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Rätsel um Gasexplosion in Wien-Meidling gelöst

Nur durch großes Glück wurde eine Katastrophe verhindert – der Verantwortliche wurde angezeigt.

Heute Redaktion
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Eine Gasexplosion riss am frühen Sonntagmorgen Nachbarn in einem Meidlinger Grätzel aus dem Schlaf – "Heute.at" berichtete. Die Fenster der betroffenen Wohnung wurden aus der Verankerung gerissen, Splitter durchlöcherten die gegenüberliegende Fassade und geparkte Autos.

Enormes Glück im Unglück hatten die Bewohner: Die fünfköpfige afghanische Familie hielt sich zum Explosionszeitpunkt im Schlafzimmer auf und wurde nicht verletzt.

(Video: Leserreporter)

Wie die Landespolizeidirektion Wien mitteilte ist nun auch die Ursache der Explosion geklärt. Der 29-jährige Familienvater hatte zwei Tage zuvor gemeinsam mit seinem 42-jährigen Vermieter einen nicht mehr benötigten Gaskonvektor demontiert. Das Absperrventil des Zuleitungsrohrs wurde dabei geöffnet. Da kein Gas austrat, kappten die beiden Männer das Rohr kurzerhand samt Absperrventil bündig auf Mauerfläche.

Gas trat unbemerkt aus

Die weiße Masse im abgeschnitten Rohr hielten die Männer für Dichtmasse und wähnten sich deshalb in Sicherheit. Allerdings handelte es sich bei der Masse lediglich um überschüssiges Dichtmittel einer früheren Reparatur. Unbemerkt tropfte das flüssige Dichtmittel aus dem abgeschnittenen Rohr und Gas trat aus. In den Nachtstunden wurde die Zündgrenze erreicht und die Gasexplosion durch einen Kühlschrankfunken oder durch die Stützflamme eines Gasgeräts ausgelöst.



"Dass der Vorfall nicht zu einer Katastrophe führte, ist lediglich dem Zufall zu verdanken", so die Polizei. Der Tatverdächtige wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Gemeingefährdung angezeigt. (cty)

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