Welt

Rätsel um Raketenwerfer neben Bundesstraße

Da blieben reihenweise deutsche Autofahrer stehen und wunderten sich. Ein herrenloser Raketenwerfer am Straßenrand? Die Auflösung ist skurril.

Heute Redaktion
Teilen
Picture

"Was ist das und was hat das im öffentlichen Straßenverkehr zu suchen? Darf ich es behalten? Steht seit Stunden dort unbeaufsichtigt. Scheint kein Blitzer zu sein", wundert sich ein Mann auf Twitter. Er hat den Raketenwerfer an der Bundesstraße 3 bei Celle in Niedersachsen entdeckt.

Die Polizei wurde alarmiert und schaute vorbei. Dort angekommen, trafen die Beamte auf Militärpolizei und Jäger der Bundeswehr. Und die erklärten schließlich, was los war.

In der Gegend fand ein Vergleichswettkampf zwischen Aufklärern aus Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Dänemark statt. Aufgabe war es, die Positionen und Waffen der jeweils anderen zu entdecken und zu identifizieren.

Unter Aufsicht

Die Niederländer hatten das Panzerabwehrsystem "Spike" dort aufgestellt, zwei Soldaten behielten sie im Auge – und wurden von den Autofahrern nicht entdeckt. Zwei bis drei Kilometer weiter befand sich eine andere Einheit, die das Gerät identifizieren sollte.

"Es handelt sich um die Replik eines Raketensystems mit dem Namen Spike. Von der Nachahmung des Systems ging zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr aus", sagte der niederländische Einsatzleiter zur Bild-Zeitung.

"Eigentlich handelt es sich um eine nicht sehr befahrene Straße. Da kommen vielleicht zwei, drei Autos am Tag vorbei. Wir wollten niemanden erschrecken. Aber wenn jemand dachte, dass es sich um eine Radarfalle handelte, hat es ja vielleicht auch was Gutes." Die Attrappe wurde nach wenigen Stunden wieder vom Straßenrand entfernt. (red)

Mehr zum Thema