Österreich

Rätsel um Tod von Bosnier: Nun Bestattung in NÖ

Nach dem Tod von David Dragicevic (21) kam es zu wahren Protest-Aufmärschen im ganzen Land. Nun soll die Leiche exhumiert werden.

Heute Redaktion
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Die Todesursache von David Dragicevic ist immer noch nicht geklärt. Rund ein Jahr nachdem die Leiche des 21-Jährigen gefunden wurde, soll sie nun am 12. März exhumiert werden. Drei Tage später wird eine erneute Bestattung in Wiener Neustadt stattfinden, dem Wohnort von Davids Mutter.

Vater musste untertauchen

Bereits Mitte Februar wurde von den Eltern des 21-Jährigen ein Antrag auf Exhumierung gestellt. Der Grund: Sie wollten nicht, dass ihr Kind in einem "Mafiastaat" beerdigt ist. Die Eltern sind nämlich überzeugt davon, dass David ermordet wurde. Die "Mörder sitzen im Ministerium", meinte der Vater des Toten noch im Dezember vergangenen Jahres.

Seit Monaten führt er Proteste in ganz Bosnien und Herzegowina an. Immer wieder gehen die Menschen auf die Straße und fordern "Gerechtigkeit für David". Dabei kommt es auch nicht selten zu Konfrontationen mit der Polizei.

Mittlerweile wurden die Demonstrationen untersagt. Auch wurde ein Haftbefehl gegen den Vater des 21-Jährigen erlassen. Er soll Drohungen gegen zwei serbische Politiker geäußert haben. Der Protest-Anführer tauchte daraufhin unter.

Was war passiert?

David Dragicevics Leiche wurde Mitte März des vergangenen Jahres in einem Bach gefunden. Er sei ertrunken, sagt die Polizei. Seine Eltern, Freunde und Bekannte wollen dies aber nicht glauben. Sie behaupten er wurde eiskalt ermordet.

Davids Vater Davor verlangte einen zweiten Autopsiebericht, der ihnen recht zu geben scheint, denn die Leiche wies offenbar Spuren von massiver Gewalt auf. Die Familie des 21-Jährigen klagt eine korrupte Polizei und Polit-Elite an – und findet Gehör im ganzen Land. Aus dem mysteriösen Todesfall formierte sich eine landesweite Protestbewegung, in der Bosniaken, Serben und Kroaten die "Gerechtigkeit" einfordern. (slo)