Österreich

Raub, Erpressung & Co.: Sechs Täter sind in Haft

Heute Redaktion
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Die Täter – keiner älter als 20 – verprügelten ihre Opfer und raubten sie aus. Angezeigt wurden sie nicht. Grund: Die Opfer kauften bei ihnen Drogen.

Die Täter vereinbarten telefonisch ein Treffen in der Wohnung des Opfers (30). Bei diesem Treffen sollte es um einen Drogendeal gehen. Die Täter hatten allerdings etwas anderes vor: Ohne Vorwarnung schlugen sie auf den 30-Jährigen ein, bis er nichts mehr entgegen zu setzen hatte und nahmen ihm sämtliches Bargeld ab.

Im Zuge der drei Monate langen Ermittlungen forschte die Polizei einen 18-Jährigen aus. Er wurde am 3. Mai 2017 festgenommen und zeigte sich geständig. Folglich waren die anderen Zwei ebenfalls schnell ausgeforscht: Ein 17-Jähriger und 19-Jähriger – beide Österreicher mit Migrationshintergrund – sind noch am selben Tag und einen Tag darauf verhaftet worden. Die beiden Männer zeigten sich geständig.

Ein vierter Täter (20, Türke), der in die Planung der Tat eingebunden war, konnte am 09. Mai 2017 festgenommen werden. Er dagegen zeigte sich weniger kooperativ.

Vorgehen der Täter

Dieser Überfall war für die Täter kein spontaner Einfall – sie wollten es zu einem Geschäftsmodell machen. Da sich ihre Opfer mit ihnen in der Absicht trafen, Drogen zu kaufen, hätten sich die Opfer selbst in rechtliche Schwierigkeiten gebracht.

Das führte dazu, dass vier andere Raubüberfälle lange ungeklärt blieben, bis das Opfer aus Wien-Liesing sich bei der Polizei meldete. Weitere Ermittlungen führten zu anderen Opfern, die zum Großteil ausgeforscht und angezeigt werden konnten.

Fahndungserfolg und Urteile

Die Ermittlungen brachten die Täter mit weiteren kriminellen Aktivitäten in Verbindung: 15 untergeordnete Straftaten im Suchtmittelmillieu und einen Fall von schwerer Erpressung. Laut Polizei wurden Waffen wie Schlagring, Totschläger, Elektro-Schocker und eine Pistole gefunden. Insofern gingen die noch recht jungen Männer sehr abgeklärt vor und scheinen mit dem Milieu sehr vertraut zu sein.

Der 17-jährige Tunesier, welcher überwiegend den Anstoß zu den Taten gab, tauchte unter und konnte nach langwieriger Fahndung am 16. Juni 2017 festgenommen werden. Die Überfälle und andere verübten Straftaten geschahen in unterschiedlichen Täter-Konstellationen. Insgesamt wurden vier Straftäter am 26. Juni vom Landesgericht Wien zu Haftstrafen von 12 bis 24 Monaten verurteilt. Bei zwei weiteren Tätern steht die Verhandlung noch aus. (bai)

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