Österreich

Raub war pure Lüge!

Heute Redaktion
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Nicht einmal zwei Tage hielt die Geschichte, so sehr verstrickte sich das vermeintliche Raub-Opfer, Christian K. (48) aus Eichgraben (Bez. St. Pölten) in Widersprüche. Spektakulär - zu spektakulär - hatte sie geklungen, die Story: Beraubt, von Unbekannten auf einem Motorrad, am helllichten Tag, und zufällig mit 19.000 Euro in der Tasche.

Die Beamten der Kripo in St. Pölten haben wohl schon vieles gehört - der Raubüberfall, den Christian K. ihnen am vergangenen Freitag auftischte dürfte zu den Highlights zählen. Der 48-jährige Familienvater gab an, man habe ihm beim Einkaufen mit Frau und Kind die Laptoptasche geraubt. Und zwar von einem Motorrad aus. Die Täter seien stehen geblieben, hätten nach dem Weg gefragt. Dann hätten sie ihm die Tasche von der Schulter gerissen. Rein zufällig hatten sich die Bösewichte dafür jenen Tag ausgesucht, an dem K. 19.000 Euro Bares mitgehabt haben will. Um Schulden zu bezahlen.
Die Beamten rochen den Braten sofort, bohrten nach - und die Lügengeschichte krachte in sich zusammen. Das einzig Wahre daran: Herr K. hat Schulden. Deshalb hat er laut Polizei auch die ganze Aktion gestartet. Der Schuldenberg wird jetzt dadurch aber eher größer als kleiner: Denn eine Verurteilung wegen Vortäuschung einer mit Strafe bedrohten Handlung kann mit sechs Monaten Haft - oder einer saftigen Geldstrafe enden.Lisa Steiner