Gesundheit

Das macht eine Raucherentwöhnung mit deiner Psyche

Entgegen der verbreiteten Meinung, dass Rauchen die Nerven beruhigt, ist genau das Gegenteil der Fall. Warum es sich auszahlt, aufzuhören.

Sabine Primes
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MIt dem Rauchen aufzuhören zahlt sich aus.<br>
MIt dem Rauchen aufzuhören zahlt sich aus.
Getty Images/iStockphoto

Es besteht die weit verbreitete Auffassung, dass Rauchen generell bei der Stressbewältigung hilft und bei Menschen mit psychischen Erkrankungen eine Form der "Selbstmedikation" sein kann. Es gibt jedoch biologisch plausible Gründe, warum Rauchen die psychische Gesundheit verschlechtern kann. Durch jahrelanges, chronisches Rauchen geschehen neurologische Anpassungen und die können zu häufigen Nikotinentzugssymptomen wie Angst, Depression oder Reizbarkeit führen. In diesem Fall kann eine Raucherentwöhnung dazu beitragen, die psychische Gesundheit zu verbessern.

Gemma Taylor von der Universität Bath und Kollegen untersuchten, ob ein Rauchstopp die psychische Gesundheit verändert. Wenn ein Rauchstopp psychische Symptome verringert anstatt sie zu verstärken, könnte dies mehr Menschen dazu ermutigen mit dem Rauchen aufzuhören. Es könnte auch Menschen davon abhalten, überhaupt erst mit dem Rauchen anzufangen.

Verringerung von Angstzuständen und Depressionen

Ein Cochrane Review - also eine Zusammenfassung verschiedener Studien zu diesem Thema - bestätigt es nun: Verglichen mit Personen, die weiterhin rauchten, zeigten Personen, die mit dem Rauchen aufhörten, eine stärkere Verringerung von Angstzuständen und Depressionen, größere Verbesserungen in Stresssymptomen, positiven Gefühlen und dem psychischen Wohlbefinden. Es gab auch Evidenz dafür, dass sich bei Menschen, die mit dem Rauchen aufhörten, keine Verringerung ihres sozialen Wohlbefindens zeigte, und dass ihr soziales Wohlbefinden möglicherweise leicht gestiegen sein könnte. Bei Personen, die mit dem Rauchen aufhörten, traten weniger neue Fälle von Angstzuständen und Depressionen zusammen auf als bei Personen, die weiterhin rauchten. Neue Fälle von Angstzuständen waren ebenfalls seltener. Die Anzahl der Neuerkrankungen an Depressionen konnte nicht beurteilt werden, da die Ergebnisse der verschiedenen Studien zu unterschiedlich waren.

Raucher profitieren vom Rauch-Stopp

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass bei Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, eine langfristige Verschlechterung ihrer Gemütsverfassung unwahrscheinlich ist - unabhängig davon, ob sie an einer psychischen Störung leiden oder nicht. Möglicherweise erfahren sie auch Verbesserungen ihrer psychischen Gesundheit, wie eine Verringerung von Angstzuständen und Depressionssymptomen.

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