Österreich

Razzia in steirischem Schlachthof, Leiter in Haft

Bei einer Razzia in einem steirischen Schlachthof hat die Polizei nicht nur Fleisch beschlagnahmt, sondern auch den Betriebsleiter festgenommen.

Heute Redaktion
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Der Verein gegen Tierfabriken prangert seit vier Jahren die Zustände im betroffenen Schlachthof an.
Der Verein gegen Tierfabriken prangert seit vier Jahren die Zustände im betroffenen Schlachthof an.
Bild: VGT

Wie die Staatsanwaltschaft Graz am Mittwoch bekanntgab, ist es am Dienstag zu einer Razzia in einem steirischen Schlachthof gekommen. Die "Krone" berichtet von einer "Gammelfleisch-Razzia".

Gammelfleisch-Verdacht

Die Einsatzkräfte beschlagnahmten in einer geheim gehaltenen Aktion Unmengen an Schweinefleisch, das angeblich verdorben sein soll. Der Verdacht des schweren Betrugs steht im Raum, auch zahlreiche Unterlagen nahmen die Ermittler mit. Zudem wurde der 55-jährige Betriebsleiter des Schlachthofs festgenommen, weil "Verdunkelungsgefahr" besteht.

Der Festgenommene soll nicht geständig sein und zu den Vorwürfen schweigen. Auch ist noch unklar, ob das beschlagnahmte Fleisch tatsächlich gesundheitsschädlich ist. Das sollen nun Untersuchungen zeigen.

Waren gesperrt

Nach der Razzia wurden die Waren, die aus dem Schlachthof kommen, umgehend gesperrt. Dadurch kommen sie nicht mehr in Umlauf. Die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) ist informiert, etwaige in den Handel gelangten Produkte sollen zurückgerufen werden.

Offenbar sind die Ermittler schon seit Wochen an der Sache dran, seit Ende September wird ermittelt.

Der Betrieb im Bezirk Leibnitz ist seit 2015 zudem im Visier des "Vereins gegen Tierfabriken", der dort die extrem brutalen Vorgangsweisen anprangert. Damals habe es dort einen Arbeiter gegeben, der "aufs Ärgste und wie von Sinnen auf die Tiere eindrischt". Das Land Steiermarkt kündigte schon damals schärfere Kontrollen an.