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Real-Aus? Titelblatt feuert nach Bale-Spott zurück

Heute Redaktion
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Gareth Bale mit der Flagge, rechts widmet ihm die "Marca" ihre Titelseite.
Gareth Bale mit der Flagge, rechts widmet ihm die "Marca" ihre Titelseite.
Bild: Screenshot

Gareth Bale machte sich beim Jubel mit Wales über das EURO-Ticket über seinen Arbeitgeber Real lustig. Eine spanische Zeitung schießt zurück. Ein Vorbote auf seine ungemütliche Madrid-Rückkehr.

"Wales. Golf. Madrid. – in that order", stand auf der walisischen Flagge, mit der sich Gareth Bale am Dienstagabend ablichten ließ. Der Superstar hatte ein schelmisches Grinsen im Gesicht. Kein Wunder. Er hatte soeben mit dem 2:0-Sieg gegen Ungarn mit seinem Heimatland das EURO-Ticket fixiert.

Der Spruch, "Wales. Golf. Madrid. – in dieser Reihenfolge", wurde während des Spiels schon von den Rängen gerufen. Bale gestand, er fände ihn lustig. Alles andere als lustig finden ihn die Fans seines Arbeitgebers. Es handelt sich nämlich um eine klare Spitze gegen Real Madrid. Seine Nationalelf und sein liebstes Hobby, Golf, stünden in der Prioritätenliste also vor den Galaktischen. In der Kabine wird der 30-Jährige schon seit einiger Zeit scherzhaft "der Golfer" gerufen.

Bale gewann mit den Königlichen vier Mal die Champions League, seit er im Sommer 2013 für 100 Millionen Euro von Tottenham geholt wurde. Den Großteil seiner Real-Ära stand er aber im Schatten von Superstar Cristiano Ronaldo. Im Sommer wurde ihm Eden Hazard vor die Nase gesetzt und Trainer Zinedine Zidane setzte ihn öffentlich auf die Verkaufsliste.

Wie schon nach zahlreichen Rückschlägen davor kämpfte sich Bale zurück. Er ist schlicht und ergreifend zu gut, um gar nicht zu spielen. Pfeifende Fans? Bale ließ sie mit Toren verstummen. Trainer als Marktschreier? Bale blieb cool und fehlte zählte dann doch wieder zum Stamm.

Grund: Gerüchte um seinen Abschied gibt es seit Jahren. Es fand sich aber einfach kein Abnehmer, der eine hohe Ablöse zahlte, mit dem üppige Gehalt bei Real mithalten konnte oder wollte. So scheint Bale festzusitzen. Dass er selbst gerne längst eine andere Anschrift hätte, ließ er mit dem "Flaggen-Eklat" durchblicken.

Flaggen-Konter

Leichter wird es für Bale dadurch bei seinem Klub nicht. Im Gegenteil. Bei seiner Rückkehr wird er mit einer klaren Botschaft auf der Titelseite der "Marca" empfangen. Das große spanische Blatt schrieb über dem Flaggen-Bild am Donnerstag: "Respektlos. Falsch. Undankbar."

Spannend: Der Autor will gleichzeitig in Erfahrung gebracht haben, dass Zidane keine Reaktion auf die Flagge zeigen möchte. Er gilt ohnehin gelinde ausgedrückt nicht als Fans des Angreifers. Er plane jedoch, ihm lediglich zum Erreichen der EURO 2020 zu gratulieren. Der Franzose will einen Team-internen Streit wohl vermeiden. Bleiben immer noch die Kollegen. Ob die Stars von Real so einfach über die "Respektlosigkeit" hinwegsehen können?

Spurs-Rückkehr?

Gut möglich, dass es für Bale keine große Rolle mehr spielt. In Wales wird indes nämlich schon über seinen nächsten Klub berichtet. Eine große Rückkehr zu den Spurs stehe im Raum. Dort wurde am Mittwoch Jose Mourinho als Nachfolger von Ex-Trainer Mauricio Pochettino präsentiert.

Auch wenn die Entlassung des Argentiniers erst am Dienstagabend bekannt wurde, scheint Mourinho von seinem Engagement schon seit mehr als einer Woche zu wissen. Er hatte schon Zeit, sich gedanken über die Kaderplanung zu machen und nimmt aktuellen Berichten zufolge Bale ins Visier. Er soll im Winter Neuzugang Nummer eins seiner Ära in Nordlondon werden.