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Türkei droht Urlaubern aus EU mit Festnahme

Ankara will Touristen verhaften lassen, die sich kritisch gegenüber der Erdogan-Regierung gezeigt haben und als Terror-Anhänger eingestuft werden.

Heute Redaktion
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Die Türkei zählt in Österreich zu den beliebtesten Urlaubszielen der Welt. Zwar hat die Nachfrage in den letzten Jahren nachgelassen, Reiseveranstalter locken die heimischen Urlauber aber mit Schnäppchenangebote, die sich viele Touristen nicht entgehen lassen wollen.

Doch für einige Urlauber könnte der Traum von sonnigen Stränden und spannenden Städten bereits am Flughafen platzen. Denn die Türkei will offenbar verstärkt gegen Touristen aus dem Ausland vorgehen.

Betroffen seien vor allem jene Personen, welche die Türkei für Gegner der Erdogan-Regierung hält und als Terror-Anhänger einstuft. Im Berliner "Tagesspiegel" stellte der türkische Innenminister Säleyman Soylu nun klar, dass die Türkei diese Personen nicht in ihrem Land dulde.

"Die sollen ruhig kommen"

"Es gibt ja Leute, die in Europa oder in Deutschland an Kundgebungen so einer Terrororganisation teilnehmen und dann nach Antalya, Bodrum oder Mugal kommen, um Urlaub zu machen. (...) Für die haben wir Maßnahmen getroffen. Die sollen ruhig kommen, dann werden sie bei der Einreise am Flughafen festgenommen", erklärt Süleyman Soylu.

Reise-Info für die Türkei
Nach Aufhebung des Ausnahmezustandes kann es weiterhin verstärkt zu Personenkontrollen kommen. Es besteht Ausweispflicht; gültige Ausweispapiere sind daher stets mitzuführen.

Bei der Einreise in die Türkei kann es zu vorübergehenden Festnahmen und Anhaltungen sowie zu Zurückweisungen kommen, ohne dass konkrete Vorwürfe bzw. genaue Gründe seitens der türkischen Behörden bekanntgegeben werden.

Die türkische Regierung führt offenbar Namenslisten von Menschen, die an Türkei-kritischen Kundgebungen in europäischen Ländern teilgenommen haben.

Empörung bei Politikern

Zahlreiche Politiker, vor allem in Deutschland, haben sich bereits kritisch zu den Plänen der Erdogan-Regierung geäußert. "Die Beschwichtigungspolitik der Regierung Erdogan ist gescheitert", wird Cem Özdemir (Grüne) von der "Stuttgarter Zeitung" zitiert.

"Bei der Einreise in die Türkei kann es zu vorübergehenden Festnahmen und Anhaltungen sowie zu Zurückweisungen kommen, ohne dass konkrete Vorwürfe bzw. genaue Gründe seitens der türkischen Behörden bekanntgegeben werden", warnt das Bundesministerium Europa, Integration und Äußeres auf seiner Homepage.

Zudem könne österreichischen Staatsbürgern, "die auch die türkische Staatsangehörigkeit besitzen", konsularischer Schutz nicht garantiert werden.

Alle aktuellen Informationen zu den Reisewarnungen in die Türkei finden Sie HIER >>> (wil)

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