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Niemand will zum Bankett, auch Merkel sagt ab

Heute Redaktion
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Angela Merkel wird dem Staatsbankett für Recep Tayyip Erdogan nicht beiwohnen.
Angela Merkel wird dem Staatsbankett für Recep Tayyip Erdogan nicht beiwohnen.
Bild: picturedesk.com

Am Freitag findet anlässlich des Besuchs des türkischen Präsidenten Erdogan ein Staatsbankett in Berlin statt. Merkel und viele andere Politiker bleiben fern.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ist am 27. und 28. September auf Deutschland-Besuch. Auf Einladung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet am Freitagabend ein Staatsbankett statt. Aus Protest gegen die Politik des türkischen Machthabers sagten mehrere Oppositionspolitiker, darunter der FDP-Chef Christian Lindner sowie Annalena Baerbock und Robert Habeck von den Grünen, ihre Teilnahme bereits im Vorfeld ab.

Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt laut Bundespresseamt nicht zum Bankett. Der frühere deutsche Grünen-Chef und Erdogan-Kritiker Cem Özdemir will dem Fest trotz – oder gerade wegen – aller Gegensätze beiwohnen. Er möchte damit klarmachen, dass die Opposition in Deutschland zur Politik des Landes dazugehöre und zeigen, dass "wir ein fester und notwendiger Bestandteil unserer Demokratie sind".

Neben dem Staatsbankett wird es auch einen Empfang mit militärischen Ehren geben. Außerdem soll Erdogan die Zentralmoschee in Köln einweihen, "heute.at" berichtete.

Der Staatsbesuch von Erdogan in Deutschland sorgt schon seit geraumer Zeit für große Aufregung. So musste Außenminister Heiko Maas (SPD) viel Kritik für die Einladung des zunehmend autoritär agierenden Staatschefs einstecken. Die Polizei teilte mit, dass zahlreiche Demonstrationen angemeldet wurden. Die voraussichtlich größte mit knapp 10.000 angemeldeten Teilnehmern dürfte am Freitagnachmittag stattfinden. Ein Protestzug soll vom Potsdamer Platz zum Großen Stern ziehen.

Auch Besuche in anderen EU-Ländern wie Österreich hatten in der Vergangenheit Proteste zur Folge. (red)