Politik

Rechnungshof-Kritik an Auslandseinsatz für Beamte

Heute Redaktion
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Der Rechnungshof übt Kritik an der Entsendung von Ministeriumsbeamten ins Ausland. Die Standortwahl für die Attaches mit bilateralen Aufgaben sei "nicht nachvollziehbar" gewesen, die Personalauswahl selbst "nicht transparent", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Auch hätten sich die Ausgaben für das Attachewesen seit 2009 um 17 Prozent auf 10,02 Millionen Euro erhöht.

Der Rechnungshof übt Kritik an der Entsendung von Ministeriumsbeamten ins Ausland. Die Standortwahl für die Attaches mit bilateralen Aufgaben sei "nicht nachvollziehbar" gewesen, die Personalauswahl selbst "nicht transparent", heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Bericht. Auch hätten sich die Ausgaben für das Attachewesen seit 2009 um 17 Prozent auf 10,02 Millionen Euro erhöht.

Laut dem Bericht hatten acht Bundesministerien insgesamt 54 Attaches an österreichische Vertretungen ins Ausland (ausgenommen die Ständige Vertretung Österreichs bei der EU) gesandt.

"In den meisten Bundesministerien lagen konkrete inhaltliche Zielvorgaben für den Einsatz der Attaches nicht vor bzw. waren pauschal formuliert und für eine Evaluierung nicht geeignet", moniert der Rechnungshof. Evaluierungen "fehlten überwiegend". In mehreren Ministerien hätten sogar Arbeitsplatzbeschreibungen gefehlt, kritisierte der Rechnungshof.

Zu wenig Frauen

Der Personalstand in den Attachebüros habe sich im Vergleich zum Jahr 2009 um 5,4 Vollbeschäftigungsäquivalente auf 97,4 Bedienstete erhöht, darunter 54 Attaches, drei Verwaltungsbedienstete sowie 40,4 lokale Angestellte. Der Rechnungshof monierte in diesem Zusammenhang, dass der Frauenanteil unter den Attaches in diesem Zeitraum um ein Drittel auf nur noch 20 Prozent gesunken sei.

Besonders kritisch zeigt sich der Rechnungshof zur Überlassung zweier Bundesforste-Mitarbeiter als Leiharbeitskräfte ans Landwirtschaftsministerium. Sie erhielten einen um 55 Prozent höheren Grundbezug und in einem Fall sei "ohne rechtliche Grundlage" eine Umzugsvergütung in Höhe von rund 9.000 Euro gewährt worden.
Von der Prüfung betroffen waren die Ministerien für Arbeit, Finanzen, Gesundheit, Landwirtschaft, Wirtschaft, Bildung, Inneres sowie das Bundeskanzleramt.