Österreich

Rechnungshof rügt zu frühen Bau der U2

Heute Redaktion
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Bei der Analyse des Projekts "Seestadt Aspern" hat der Rechnungshof (RH) Kritik an der zu früh erfolgten Erweiterung der U-Bahnlinie U2 geübt.

Bei der Analyse des Projekts hat der Rechnungshof (RH) Kritik an der zu früh erfolgten Erweiterung der U-Bahnlinie U2 geübt.

Im Oktober 2013 wurde die Verlängerung der U2 bis zur Station „Seestadt“ eröffnet - ohne, dass jemand dort wohnte. Für einen Zeitraum von einem Jahr profitierten also nur die Einwohner der umliegenden Ortskerne wie etwa Essling, die per Bus zur neuen U-Bahn gebracht wurden, kritisierte der Rechnungshof.

Zudem stieß der Kontrollbehörde auf, dass die verlängerte Strecke auch am Wochenende und in der Nacht eingehalten wurde. Die Wiener Linien verteidigten die frühe Eröffnung als Angebot für Anrainer aus der Umgebung. Man habe der phasenweisen Stadtentwicklung zudem Rechnung getragen, indem nur jeder zweite Zug tatsächlich bis zur Endstation gefahren sei.

Auch die Pläne von Stadt und Wien Energie, den Energiebedarf des neuen Stadtteils teilweise durch Geothermie zu decken, wurden vom Rechnungshof geprüft. Grundsätzlich sei die geplante Nutzung erneuerbarer Energieformen positiv zu bewerten, so der RH. Weil bei Erkundungsbohrungen nicht das erwartete Heißwasser gefunden worden war, wurde das 17,26 Mio Euro teure Projekt eingestellt. Die Versicherung zahlte lediglich 3,75 Mio. Euro.

Ebenfalls kritisch beäugte der RH die Gesamtkostenaufstellung für das Projekt Seestadt. Der Projektleitung würden etwa die Kosten für die Errichtung der Energieinfrastruktur durch im Eigentum der Stadt Wien stehende Unternehmen nicht vorliegen, rügte die Kontrollbehörde. Auch die Zahlen für externe Projekte wie die Errichtung der Feuerwache, des Stadthauses oder der Park & Ride-Anlage würden fehlen. Künftig sollten daher auch die Kosten von Fachdienststellen, Unternehmen und stadtnahen Unternehmen aufgeschlüsselt werden, um ein Gesamtbild der von der Stadt zu tragenden Summe zu erhalten.