Politik

Rechnungswucher bei Inkasso - Minister will Gesetz

Heute Redaktion
Teilen

Beim Geldeintreiben werden Österreichs Inkassobüros immer dreister, verrechnen (sich selbst) utopische Gebühren. "Heute" liegen anonymisierte Beispiele der Schuldnerberatung vor. Ein Auszug: Während eines 22-jährigen Rechtsstreits verhundertfachte sich eine Forderung beinahe. Aus 43.940,09 Schilling (3.193,25 Euro) wurden 303.418,10 Euro.

Beim Geldeintreiben werden immer dreister, verrechnen (sich selbst) utopische Gebühren. "Heute" liegen anonymisierte Beispiele der Schuldnerberatung vor. Ein Auszug: Während eines 22-jährigen Rechtsstreits verhundertfachte sich eine Forderung beinahe. Aus 43.940,09 Schilling (3.193,25 Euro) wurden 303.418,10 Euro.

In einem anderen Fall lag die Hauptforderung bei 27.877,15 Euro. Am Ende sollten 113.712,15 Euro bezahlt werden, 80.549,83 Euro davon Zinsen. Dabei verjähren solche Zinsen nach drei Jahren, nur wissen das die wenigsten. Inkassobüros machen sich die Wissenslücken zunutze.

Nach Intervention der Schuldnerberatung wurden nur Zinsen für drei Jahre berechnet, die Gesamtforderung sank auf 46.779,48 Euro. Die Grünen-Nationalratsabgeordnete Berivan Aslan reichte einen Antrag auf eine Deckelung im Nationalrat ein: Die Gebühr dürfe nicht mehr als 10 Prozent der Forderung betragen.

Im Regierungsprogramm wird zumindest "Rechtssicherheit und mehr Transparenz bei Inkassokosten" versprochen. Das VP-Wirtschaftsministerium verweist auf "Beratungen auf Beamtenebene mit Justiz- und Sozialministerium". Sozialminister Hundstorfer (SP) pocht auf eine baldige Reform. Bei mehr als einer Million Inkassofällen jährlich müsse sofort gehandelt werden.

E. Nuler