Österreich

Rechtes Gipfeltreffen in Linz

Heute Redaktion
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Bild: Screenshot

Unter dem Titel "Verteidiger Europas" ist Ende Oktober ein großer Kongress rechter Organisationen in Linz geplant. Als Redner sollen etwa FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl und Maram Susli, die als "Syriens Antwort auf Kim Kardashian" Schlagzeilen machte. Der Verfassungsschutz beobachtet die Veranstaltung.

Unter dem Titel "Verteidiger Europas" ist Ende Oktober ein großer Kongress rechter Organisationen in Linz geplant. Als Redner sollen etwa FPÖ-Generalsekretär Herbert Kickl und Maram Susli, die als "Syriens Antwort auf Kim Kardashian" Schlagzeilen machte. Der Verfassungsschutz beobachtet die Veranstaltung. 
In Linz ist ein Gipfeltreffen rechter Organisationen aus ganz Europa geplant. Auf einer eigenen Website wird für den "Kongress: Verteidiger Europas" geworben.

Dort wird das Treffen wie folgt beschrieben: "Der erste österreichische Kongress gegen die ethnokulturelle Verdrängung der europäischen Völker. Eine Leistungsschau der patriotischen, identitären und konservativen Arbeit im publizistischen, kulturschaffenden sowie politischen Bereich".

"Völker beschützen"

Und weiter: "Als Verteidiger Europas machen wir uns gemeinsam auf, unsere Völker, Traditionen und Werte zu beschützen".

Als Redner werden angepriesen:

- Herbert Kickl: FPÖ-Generalsekretär

- Felix Menzel: Laut Wikipedia "eine Schlüsselfigur der rechtsextremen Identitären Bewegung in Deutschland". Er ist Gründer und Chefredakteur der höchst umstrittenen rechten Zeitschrift "Blaue Narzisse".

- Philip Stein: Schreibt ebenfalls in der "Blauen Narzisse", Pressesprecher der deutschen Burschenschaft "Dresden".

- Mariann Ory: Ist Leiterin der Auslandsdirektion der Zeitung "Magyar Hírlap", einer nationalistischen ungarischen Tageszeitung

- Maram Susli: Eine nach Australien ausgewanderte Syrerin. Sie übt in ihrem Youtube-Kanal Kritik an syrischen Rebellen und den USA, prangert den IS an. Millionen klicken ihre Videos an. Kritiker werfen ihr vor, nur berühmt werden zu wollen. Die britische Zeitung "Metro" bezeichnete sie in einem Artikel als "Syriens Antwort auf Kim Kardashian".

Als "Aussteller" angekündigt: Neben dem RFS (Ring Freiheitlicher Studierender) zum Beispiel die Burschenschaft "Germania", rechte Verlage und Magazine (Der Eckart, Info-Direkt, unzensuriert.at) und z.B. die "Identitäre Bewegung Wien".

Drehscheibe "Info-Direkt"

Wo der Kongress stattfinden soll, ist unklar. Online können trotzdem bereits Eintrittskarten um 30 Euro bzw. 25 Euro für Jugendliche und Studenten gekauft werden. Eine besondere Vergünstigung gibt es für Abonnenten des Online-Magazins "Info-Direkt".

Kein Wunder: Info-Direkt ist wie unzensuriert.at laut Website "Partner" der Veranstaltung. Im Impressum ist der "Verein für Meinungsfreiheit und unabhängige Publizistik" angeführt. Die Adresse ist dieselbe wie jene von "Info-Direkt".

Die "Zeit" widmete dem kleinen Blatt Info-Direkt im Jänner einen großen Artikel. Darin wurde das Online-Magazin so beschrieben: "Info-Direkt, das "Magazin für eine freie Welt", ist ein kleines, undurchsichtiges Blatt aus Oberösterreich mit engen Verbindungen zur FPÖ, zu rechten Gruppierungen und nach Russland".

Laut Landespolizeidirektion OÖ ist die Veranstaltung angemeldet. Das Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung wird sich den Kongress "genauestens anschauen", hieß es vonseiten der Polizei auf "Heute"-Anfrage. 

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