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Rechtsextreme Bilder verschickt: Razzia bei Polizei

In Nordrhein-Westfalen wurden offenbar ein rechtsextremes Netzwerk bei der Polizei aufgedeckt.

Heute Redaktion
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Am Mittwoch kam es zu einer riesigen Razzia. (Symbolbild)
Am Mittwoch kam es zu einer riesigen Razzia. (Symbolbild)
picturedesk.com

Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul spricht von einer "Schande für die Polizei": 29 Beamte - die meisten davon bei der Polizei Essen - sollen rechtsextreme Inhalte über ihre Handys verschickt haben. Am Mittwoch kam es zu einer riesigen Razzia.

Mehr als 200 Ermittler durchsuchten ab 6 Uhr mehrere Polizeidienststellen und private Wohnungen in Duisburg, Mülheim, Essen, Moers und Oberhausen.

126 Bilddateien mit strafrechtlich relevantem Hintergrund

29 Polizisten sollen sich in mindestens fünf privaten Chat-Gruppen rechtsextreme Inhalte ausgetauscht. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft gegen die Beamten: Volksverhetzung und das Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. 126 Bilddateien wurden mit strafrechtlich relevantem Hintergrund gefunden.

So sollen die Polizeibeamten Bilder von Hitler, Reichsflaggen und Hakenkreuzen geteilt haben. Andere Bilder zeigten die fiktive Darstellung von Flüchtlingen in einer Gaskammer oder von einem dunkelhäutigen Jungen, der erschossen wird, berichtet die "Bild"-Zeitung.

"Widerwärtigste neonazistische Hetze"

NRW-Innenminister Herbert Reul sprach am Mittwoch bei einer Pressekonferenz von "übelster, widerwärtigster neonazistischer, rassistischer, flüchtlingsfeindlicher Hetze."

Alle 29 Polizisten wurden suspendiert. Sie mussten Uniform, Dienstausweise, Waffen abgeben. Weiters wurde gegen alle Beteiligten ein Disziplinarmaßnahmen eingeleitet. 

"Ich bin zutiefst bestürzt über das unentschuldbare Fehlverhalten und kann nur mit aller Deutlichkeit sagen, dass im Polizeipräsidium Essen kein Platz für Personen ist, die sich mit solchen rechten Inhalten identifizieren", erklärte der Essener Polizeipräsident Frank Richter.

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