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Rechtsextreme Serben randalieren an Grenze zum Kosovo

Die Lage im Kosovo-Konflikt spitzt sich zu: Videos zeigen, wie serbische Demonstranten versuchen, einen kosovarischen Grenzkontrollpunkt zu stürmen.

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Das serbisch-kosovarische Grenzgebiet als Hexenkessel ethnischer Spannungen. 
Das serbisch-kosovarische Grenzgebiet als Hexenkessel ethnischer Spannungen. 
IRFAN LICINA / AFP / picturedesk.com

Bereits vor einer Woche wurde ein serbischer Militärkonvoi an der Grenze zum Kosovo gesichtet – "Heute" berichtete. Das serbische Militär hat bei der Nato-geführten Friedenstruppe KFOR die Erlaubnis beantragt, mit 1000 Mann in den Kosovo einrücken zu dürfen. Dem Antrag wird zwar nicht stattgegeben werden, er symbolisiert dennoch eine Eskalation im ewigen Konflikt. 

Bis heute akzeptiert Serbien die 2008 erklärte Unabhängigkeit des Kosovo nicht. Zuletzt wurden ethnische Serben im Kosovo instrumentalisiert, um die Spannungen anzuheizen. Doch auch Teile der serbischen Bevölkerung tragen zur Zuspitzung der Konfliktlage bei, wie Videos auf Twitter zeigen. 

Rechtsextreme "Volkspatrouille" 

Am Sonntag versammelte sich laut "Radio Free Europe" eine rechtsextremistische serbische Gruppierung am Grenzübergang Jarinje. Nachdem sie von kosovarischen Grenzpolizisten angehalten wurde, kam es zu einem Handgemenge. Die Demonstranten stammten aus Zentralserbien, Montenegro und der Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina.

Laut "Sarajevo Times" hätten sie eine Absperrung durchbrochen und wollten in Richtung Grenze rennen. Die Polizisten konnten ein Stürmen des Grenzkontrollpunktes jedoch verhindern. Einige der Demonstranten sollen zur rechtsextremen Organisation "Volkspatrouille" gehören. Deren Anhänger unterstützen unter anderem den russischen Einmarsch in der Ukraine.