Rechtsstreit: „Fack" und "Goethe" sind unvereinbar

Der Rechtsstreit um den Titel des Erfolgsfilmes „Fack ju Göhte" geht weiter. Die Richter des EU-Gerichts in Luxemburg hörten sich am Montag in einer eigens einberufenen Verhandlung die beteiligten Parteien an. Nun wird mit Spannung ein Termin für die Urteilsverkündung erwartet.

Worum geht es eigentlich?

Constantin Film wollte sich die Rechte an dem Namen „Fack ju Göhte" beim europäischen Markenamt schützen lassen.

Die Behörde - heute das Europäische Amt für Geistiges Eigentum EUIPO - lehnte dies jedoch mit folgender Begründung ab: „Fack ju Göhte" verstößt gegen die öffentliche Ordnung und die guten Sitten." Drei Möglichkeiten gibt es derzeit: Das Gericht kann das Verbot nun entweder bestätigen, aufheben oder an das EU-Amt im spanischen Alicante zur erneuten Prüfung verweisen.

Trittbrettfahrer stoppen

Der Anwalt des Klägers, Patrick Baronikians, zeigte sich nach der Verhandlung „verhalten optimistisch". Eine erneute Verweisung an das Amt mit entsprechenden Hinweisen würde Constantin bereits als Erfolg sehen. Und das alles nur, um mögliche "Trittbrettfahrer" außen vor zu lassen. Niemand außer Constantin selbst soll mit dem Namen/Titel werben dürfen.

Amt befasst sich nun mit allen drei "FJG"-Teilen

Nachzahlungen für entstandene Schäden müsste das Amt aber auch im Falle einer Niederlage vor Gericht nicht leisten. Zum Abschluss der Verhandlung kündigte das Amt an, sich intensiv mit den drei Filmen mit (Superstar Elyas M'Barek) zu befassen, um besser urteilen zu können.

"Fack ju Göhte": „Eine Beleidigung, die Goethe posthum verunglimpft"



Das EU-Amt für Geistiges Eigentum hält den Filmtitel „Fack ju Göhte" für eine höchst „anstößige Beleidigung, die einen hoch angesehenen, deutschen Schriftsteller posthum beleidige". Nun beschäftigt sich der EuGH mit der tieferen Bedeutung des Wortes „fuck". Und will allfällige Unterschiede oder Gemeinsamkeiten zwischen "fack" und "fuck" klären.

Gut, dass wir keine anderen Probleme haben. Fack!

(HH)