Formel 1

Red-Bull-Affäre: "Dann verlieren sie den WM-Titel"

Die Überschreitung der Budgetgrenze durch Red Bull Racing sorgt in der Formel 1 weiter für Aufsehen. Ist nun doch Max Verstappens WM-Titel in Gefahr?

Heute Redaktion
Verliert Max Verstappen nun doch den WM-Titel? Aussagen von Ross Brawn lassen darauf schließen.
Verliert Max Verstappen nun doch den WM-Titel? Aussagen von Ross Brawn lassen darauf schließen.
Imago Images

Seit Montag ist es offiziell. Red Bull Racing hat in der abgelaufenen Formel-1-Saison die gültige Budgetgrenze von 145 Millionen Dollar gesprengt. Die Überschreitung des Rennstalls, der nach dem dramatischen WM-Finale von Abu Dhabi den ersten WM-Titel von Max Verstappen einfuhr, wurde durch den Motorsport-Weltverband "FIA" als "geringfügig" eingestuft. Damit liegt die Überschreitung unterhalb der Fünf-Prozent-Grenze, maximal also bei sieben Millionen Dollar. 

Die Konkurrenten schäumten aber bereits. So rechnete Ferrari etwa vor, dass man bereits mit einer Überschreitung von kolportierten zwei Millionen Euro Entwicklungen vorantreiben könnte, die zwei Zehntel auf der Strecke bringen würden, damit etwa über eine Pole Position entscheiden könnten. Ferraris Laurent Mekies meinte etwa, für die Grenze von sieben Millionen Dollar könne man 70 junge Ingenieure einstellen. 

Sechs mögliche Strafen

Seit der öffentlichen Verkündung wird nun heftig spekuliert, schließlich sind neben einer Geldbuße sechs Strafen möglich. Die Reduktion von Fahrer- oder Konstrukteurspunkten, die Reduktion von Testfahrten oder Windkanalzeiten, diie Senkung künftiger Budgets, der Ausschluss von einzelnen Sessions oder im besten Fall bloß eine Verwarnung. 

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    Kelly Piquet: Diese Frau macht Verstappen so stark.
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    Dass Red Bull jedoch mit einem blauen Auge davonkommt, glaubt kaum jemand. Schließlich muss die FIA Härte zeigen, um zu verhindern, dass künftig weitere Teams gegen die Budgetgrenze verstoßen. In diesem Zusammenhang sorgen nun Aussagen des Formel-1-Sportdirektors Ross Brawn nach der Präsentation der Kostendeckelung für Schlagzeilen. Und  lassen erahnen, dass dem österreichischen Rennstall nun doch eine härtere Sanktion droht. 

    Brawn drohte mit Titel-Verlust

    2019 sagte Brawn mit Blick auf das beschlossene Reglement: "Wer auf betrügerische Art und Weise die Budgetgrenze bricht, wird seine Weltmeisterschaft verlieren. Wenn Teams die Regeln brechen, wird das heftige Folgen haben", so Brawn damals. Ein Satz, der nun nichts Gutes erahnen lässt. 

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      Grand Prix von Japan: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
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      Gepa

      Bereits ein Punkteabzug könnte die Bullen in Bedrängnis bringen. Verstappen entschied das vieldiskutierte Saisonfinale 2021 erst in der letzten Runde für sich, überholte Siebenfach-Weltmeister Lewis Hamilton und hatte schließlich in der WM-Wertung acht Punkte Vorsprung. Bereits ein Abzug von neun oder mehr Zählern würde Hamilton rückwirkend zum Titelträger machen. 

      Nun ist aber das "Cost Cap Adjudication Board" am Zug. Denn Red Bull vertritt weiterhin den Standpunkt, nicht gegen Finanzauflagen verstoßen zu haben. Dem Team könnte zugutekommen, dass die FIA die dramatische WM-Entscheidung 2021 nicht noch einmal neu aufrollen möchte...