Formel 1

Red-Bull-Boss Marko trotz Sieg: "Es ist ein Unding!"

Der Sieg von Sergio Perez beim Grand Prix von Singapur stand erst um 2 Uhr Nacht fest. Red-Bull-Boss Helmut Marko: "Ein Unding!"

Martin Huber
Helmut Marko sieht kein Red-Bull-Fehlverhalten.
Helmut Marko sieht kein Red-Bull-Fehlverhalten.
Imago Images

Max Verstappen vergab beim Grand Prix von Singapur den ersten WM-Matchball. Der Holländer verhaute den Start, verbremste sich dann auch noch, musste in den Notausgang - am Ende nach einer Achterbahnfahrt nur Platz sieben.

Red Bull siegte dennoch, aber spät. Sergio Perez fuhr zwar als Erster über die Ziellinie und bekam den Pokal für den Gewinner überreicht. Trotzdem muss er fast drei Stunden um seinen Sieg zittern.

Da war es bereits 2 Uhr in der Nacht. Wegen sintflutartigen Regenfällen konnte das Flutlichtrennen erst mit 65 Minuten Verspätung nämlich erst um 21.05 Uhr Ortszeit gestartet werden. Der Auftakt zu einem langen Rennen - mit einem Nachspiel am grünen Tisch.

Der Vorwurf: Perez soll als Führender gleich doppelt die Saftey-Car-Regeln verletzt haben, in Runde 10 zehn und in Runde 32. Dafür kann die Rennleitung jeweils eine Zeitstrafe von fünf Sekunden aussprechen. Bei zehn Sekunden Strafe hätte Perez den Siegerpokal an Charles Leclerc im Ferrari übergeben müssen, denn der kam 7,595 Sekunden hinter ihm ins Ziel.

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    Kurz vor Mitternacht bei der Rennleitung

    Um 23:55 Ortszeit musste Perez bei der Rennleitung vorsprechen. Der Mexikaner argumentiert, er hätte unter den regnerischen Bedingungen Probleme gehabt, den korrekten Abstand immer richtig einzuhalten.

    Die Stewards nehmen ihm das ab. Zwar bestrafte der Motorsport-Weltverband FIA den Red-Bull-Piloten für einen Zwischenfall in Runde 32 mit einer Fünf-Sekunden-Strafe. Das reichte jedoch nicht, damit Perez den Platz verliert. Für den identischen Regelverstoß in Runde 32 gibt es nämlich nur eine Verwarnung.

    Red-Bull-Motorsportchef Dr. Helmut Marko ärgert sich dennoch: „Es ist ein Unding, dass wir so lange auf die Entscheidung warten müssen.“

    Er hat recht: Zwischen Rennende und Verkündung der offiziellen Ergebnisliste vergehen über zwei Stunden.

    Nächste Woche könnte Red Bull mehr Grund zum Jubeln haben. Max Verstappen kann in Suzuka den WM-Titel fixieren. Ihm reicht dafür ein Sieg. Dann wird in der Nacht nicht protestiert, sondern gefeiert.

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      IMAGO/PanoramiC