Ein Polizist auf seinem Motorrad war im September 2012 in Bangkok von einem Ferrari mit angeblich überhöhter Geschwindigkeit gerammt und getötet worden. Trotz Fahrerflucht forschte die Polizei Milliardär Vorayuth Y., damals 27, aus. Sein Großvater hatte den Red-Bull-Konzern zusammen mit Didi Mateschitz gegründet. Jahrelang ignorierte der Verdächtige alle Gerichtstermine, 2017 wurde schließlich ein Haftbefehl gegen ihn erlassen – doch er setzte sich ins Ausland ab.
Vergangene Woche ließ die Staatsanwaltschaft überraschend alle Anschuldigungen fallen, unklar blieb aber, wieso. Daraufhin kam es zu einem Sturm der Entrüstung in Thailand und Boykottaufrufe gegen Red Bull: Die Bevölkerung witterte eine Sonderbehandlung für Reiche und Prominente. Jetzt reagierte die Oberste Staatsanwaltschaft und kündigte an, den Fall neu untersuchen zu lassen – auch, warum die Ermittlungen überhaupt eingestellt worden waren.