Formel 1

Red Bull will Pilot, der nicht in Formel 1 fahren darf

Das Fahrer-Karussell in der Formel 1 dreht sich immer weiter. Nun meldete sich Colton Herta zu Wort, den Red Bull unter Vertrag nehmen möchte.

Heute Redaktion
Red Bull will Colton Herta als zweiten Fahrer für Alpha Tauri unter Vertrag nehmen.
Red Bull will Colton Herta als zweiten Fahrer für Alpha Tauri unter Vertrag nehmen.
Picturedesk

Red Bull sucht einen Nachfolter für Pierre Gasly, der Alpha Tauri Richtung Alpine verlassen soll, dort nach der Posse rund um Oscar Piastri den zu Aston Martin abgewanderten Fernando Alonso ersetzen soll. Erst wenn ein Nachfolger verpflichtet wurde, erhält Gasly die Freigabe. Gespräche mit dem französischen Rennstall bestätigten die Bullen aber bereits rund um das Rennwochenende in Zandvoort.

Herta von Interesse "überrascht"

Die Bullen-Bosse haben dabei einen klaren Favoriten im Auge: US-Boy Colton Herta. Der 22-Jährige ist aktuell in der IndyCar-Series aktiv. Und zeigte sich von der Anfrage der roten Bullen durchaus verblüfft. "Als ich vom Interesse erfahren habe, war ich überrascht, weil ich nicht gedacht habe, dass ich bei jemand anderem als McLaren auf dem Radar stehe", erzählte Herta bei "Motorsport.com" Der 22-Jährige hat im Juli bereits einen privaten Test mit dem britischen Team absolviert.

1/22
Gehe zur Galerie
    Grand Prix der Niederlande: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    Grand Prix der Niederlande: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
    IMAGO/NurPhoto

    "Jeder bei McLaren scheint zufrieden gewesen zu sein mit dem Test, wie ich körperlich und mental vorbereitet war. Ich denke, das hat geholfen. Trotzdem war ich schon überrascht, vom Alpha-Tauri-Interesse zu hören", so Herta weiter. Die Red-Bull-Junioren, allen voran Liam Lawson, kommen offenbar nicht für eine Beförderung infrage, deshalb schauen sich Red-Bull-Berater Helmut Marko und Co. zum zweiten Mal nach der Verpflichtung von Sergio Perez außerhalb des Rennstalls um.

    Wunsch-Pilot darf nicht Formel 1 fahren

    Allerdings gibt es ein großes Problem: die Superlizenz. Herta hat aktuell keine Berechtigung, ein Formel-1-Auto zu lenken. Und hat eigentlich auch keine Chance, die Superlizenz zu erhalten. Herta hält bei 32 Punkten, 40 wären notwendig, um eine Superlizenz zu erhalten - das ist allerdings im Laufe der verbleibenden Saison unmöglich. Auch, weil die nordamerikanische Rennserie deutlich geringer bewertet wird als europäische Nachwuchsserien.

    1/22
    Gehe zur Galerie
      Grand Prix von Belgien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      Grand Prix von Belgien: "Heute" präsentiert die Piloten-Noten der Experten von "Formelaustria.at".
      IMAGO/ZUMA Wire

      Die einzige Chance für Red Bull: der Motorsport-Weltverband FIA müsste eine Ausnahmegenehmigung aussprechen. Dann dürften Fahrer, die jedenfalls 30 Punkte oder mehr gesammelt haben, trotzdem in der "Königsklasse" an den Start gehen. Als Begründung wurde immer wieder "höhere Gewalt" ins Spiel gebracht, so habe Herta durch die Corona-Pandemie weniger Rennen fahren können, als geplant.

      Muss Gasly bleiben?

      Gegen eine Ausnahmeregelung für den US-Boy haben sich zuletzt auch Alfa-Romeo-Teamchef Frederic Vasseur und Haas-Boss Günther Steiner ausgesprochen. Auch Formel-1-Boss Stefano Domenicali soll wenig begeistert von einer Ausnahmeregelung sein. Klar ist aber auch: Sollte Herta nicht unter Vertrag genommen werden können, würde wohl auch Gasly noch ein Jahr für Alpha Tauri fahren müssen, der Vertrag des Franzosen läuft noch für die kommende Saison. Dann müsste sich Alpine nach einem weiteren Piloten umsehen, hätte nach der Piastri-Posse den zweiten Wunsch-Fahrer nicht bekommen...