Wien

"Niemals aushalten!" – Filmstar wettert gegen Sexismus

Den Fall Teichtmeister nahm Verena Altenberger wohl zum Anlass, um auf Probleme in der Branche hinzuweisen – und Kolleginnen zu ermutigen.

Heute Redaktion
Schauspielerin Verena Altenberger ließ ihren Gefühlen auf Twitter freien Lauf – und bekam dafür viel Lob.
Schauspielerin Verena Altenberger ließ ihren Gefühlen auf Twitter freien Lauf – und bekam dafür viel Lob.
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Am 8. Februar muss sich Schauspieler Florian Teichtmeister (43) wegen Besitz von Kinderpornographie vor Gericht verantworten – wir berichteten. Neben USB-Sticks, Speicherkarten, Festplatten und Smartphones sollen die Ermittler auch ein Tagebuch mit aufgeschriebenen Gewaltphantasien beschlagnahmt haben. Teichtmeister drohen bis zu drei Jahre Haft, es gilt die Unschuldsvermutung.

"Hätte mir gewünscht, dass Kolleginnen mich an die Hand nehmen"

In den sozialen Medien macht Schauspielerin Verena Altenberger Kolleginnen nun Mut, Missstände zu melden – und blickt dabei auf ihre Anfänge zurück. Zu Beginn ihrer Karriere habe sie kein Netzwerk gehabt, nur einen "Traum mit viel Wollen", schreibt die 35-jährige auf Twitter. "Ich hätt mir gewünscht, dass mich ältere, erfahrenere Kolleg:innen mit mehr Standing an der Hand nehmen und helfen. Dass mir gesagt wird 'Ich hab da was beobachtet, vielleicht wars eh ok für dich, aber falls nicht, ich habs auch gesehen und ich bin da, egal, was du machen möchtest'. Oder: 'Ich habe gesehen du drehst mit xy morgen eine Szene. Pass mal auf, der kann arg sein, wenn du Unterstützung brauchst, ich bin da.'

"Brauche niemanden, der mich hochzieht"

Sie habe "netzwerken" lange falsch verstanden, gibt Altenberger zu. "Ich dachte, networking heißt, sich 'nach oben' zu orientieren und dann zu schauen, dass man möglichst Kontakte knüpft, viel lächelt und fun to be with ist." Mittlerweile wisse sie, dass Kollegen, Freunde und junge Schauspieler ihr Netzwerk wären. "Ich brauche niemanden, der mich hochzieht, ich will zusammen mit diesen Frauen wachsen, bis wir gemeinsam da oben sind und da oben dadurch ein besserer Ort wird."

"Niemals müsst ihr Sexismus aushalten!"

In ihrem Posting macht die Schauspielerin Kolleginnen Mut und sagt: "Ihr müsst professionell sein, viel arbeiten, scheiß Arbeitszeiten aushalten und viel Planungsunsicherheit, beruflich wie privat. Aber niemals, NIEMALS, müsst ihr Sexismus, Machtmissbrauch, Mobbing oder sexuelle Belästigung aushalten. Niemals!"

"Reden wir darüber" fordert die Salzburgerin. Auch Fälle, die vor zehn Jahren passiert sind, sollten gemeldet werden. "Im Zweifel arbeiten diese Täter noch immer, und es ist gut, den Namen mal wo deponiert zu haben. Für uns und für unsere Schwestern, die wir beschützen müssen", so Altenberger.

"Seien wir die Kollegin, die mutig anderen zur Seite steht. Vertrauen wir unserem Bauchgefühl, wenn es uns sagt, das hat sich jetzt nicht gut angefühlt. Und glauben wir den anderen, wenn sie sich uns anvertrauen, uneingeschränkt. Gemeinsam sind wir stärker, gesünder und glücklicher, gemeinsam wachsen wir und gemeinsam verändern wir das System." Das Posting von Altenberger stieß großteils auf positive Resonanz "Danke, das brauchen wir", so der Tenor auf Twitter.

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