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Redmi Note 11 im Test: OLED-Display und Oho-Preis

OLED-Display, Snapdragon-Prozessor und Power-Akku um unter 200 Euro? Das Redmi Note 11 tritt mit Tiefstpreis auf. Ob es sich lohnt? Der "Heute"-Test.

Rene Findenig
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Ist wahrlich ein Preis-Leistungs-Hammer: Das neue Redmi Note 11.
Ist wahrlich ein Preis-Leistungs-Hammer: Das neue Redmi Note 11.
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Nach dem Test des Redmi Note 11 Pro 5G wenden wir uns dem Standard-Modell der neuen Smartphone-Serie zu, dem Redmi Note 11. Bei diesem wirkt der Preis fast unglaublich: 199 Euro kostet das Einstiegsmodell mit 4 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (RAM) und 64 GB internem Speicher, 229 Euro das Modell mit 128 GB  internem Speicher und 249 Euro jenes mit noch einmal etwas mehr RAM, nämlich 6. In Österreich erschienen die neuen Redmi-Modelle als eigenständige Marke von Xiaomi bereits.

Sind die Geräte ein absoluter Preiskracher? Ja, wie der "Heute"-Test zeigt! So gibt es kaum ein Smartphone mit einem guten OLED-Display für unter 200 Euro, schon das ist beeindruckend. Das Redmi Note 11 zeigt aber noch weitere Stärken bei Akku und Prozessor, Abstriche muss man dafür bei der Kamera hinnehmen und Extras wie 5G oder einen wasserdichten Schutz gibt es nicht. Dennoch ist das Paket toll ausgefallen, das Preis-Leistungs-Verhältnis des Smartphones ist regelrecht gewaltig.

Gute Verarbeitung und schickes Design

Wie beim großen Pro-Bruder bietet auch das Redmi Note 11 eine matte statt spiegelnde Kunststoff-Rückseite, die Fingerabdrücke besser fernhält. Das Gerät ist mit rund 74 x 160 x 8,1 Millimeter etwas kantig ausgefallen, da die Seiten nun flach statt abgerundet sind, dadurch lässt sich das Smartphone aber besser halten, sieht schick aus und wiegt mit 179 Gramm überraschend wenig. Rahmen, Vorder- und Rückseite sind gut verarbeitet, da gibt es überhaupt nichts auszusetzen.

Einziges äußerliches Manko: Mit IP53 ist das Gerät gegen Staub und Spritzwasser geschützt, allzu viel Wasser sollte das Smartphone also nicht abbekommen. Auffällig sind auf der Vorderseite auch die eher breiten beziehungsweise hohen Displayränder, die man bei einem Smartphone dieser Preisklasse aber auch erwarten würde. In Sachen Display kann aber Entwarnung gegeben werden: Der OLED-Screen ist weit stärker und besser, als der Preis, und das wirkliche Handy-Highlight.

Das Display trumpft in dieser Preisklasse auf

Der 6,43 Zoll große OLED-Bildschirm wird mit Gorilla Glass 3 vor Kratzern geschützt – nicht der höchste, aber ein durchaus solider Schutz. Das Display spiegelt im Sonnenlicht etwas und die Helligkeit hätte Xiaomi noch einen Ticken höher drehen dürfen, ansonsten aber ist alles top: Beim Redmi Note 11 gibt es ein kontrastreiches und blickwinkelstabiles Erlebnis, das mit einer tollen Farbwiedergabe, einer schnellen 90 Hertz Bildwiederholrate und einer vollkommen ausreichenden Auflösung von 1.080 x 2.400 Pixel glänzt. Meckern auf hohem Niveau: Die automatische Helligkeitseinstellung hat es gerne etwas dunkler.

Ebenfalls nicht allzu ins Gewicht fällt Folgendes, was aber doch auffällt: Die mittig am oberen Bildschirmrand positionierte Selfie-Kamera wird von einem silbernen Mini-Ring umfasst. Dieser spiegelt im Sonnenlicht, anstatt das Kamera-Loch verschwinden zu lassen. Im Vergleich zum Pro-Modell knipst die Selfie-Cam hier mit 13 statt 16 Megapixel (MP), liefert aber dennoch bei Tageslicht brauchbare Selfies ab und dient auch zur Gesichtsentsperrung des Smartphones. Alternativ wird das Gerät auch über den Fingerabdrucksensor entsperrt, der in der Power-Taste an der rechten Seite des Handy zu finden ist.

Das Handy hat einen riesigen Akku zu bieten

Prima ist: Fast alle kleinen Mankos, die wir beim Display genannt haben, lassen sich einfach umgehen: Um die Helligkeit selbst zu regeln, lässt sich etwa die automatische Helligkeitsanpassung abdrehen. Dass das allzu sehr auf die Akkuleistung geht, muss man dabei nicht befürchten, denn das Smartphone ist mit einer überaus starken 5.000 Milliamperestunden-Batterie ausgestattet. Die bringt die Nutzungszeit dank schnellem, aber nicht allzu stromfressendem Snapdragon-680-4G-Prozessor gut auf eineinhalb Tage. Geladen wird schnell mit 33 Watt, kabelloses Laden gibt es aber keines.

Starker Akku: Geladen wird per USB-C-Anschluss, ein Adapter findet sich im Lieferumfang.
Starker Akku: Geladen wird per USB-C-Anschluss, ein Adapter findet sich im Lieferumfang.
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Dafür findet sich das passende 33-Watt-Netzteil gleich mit im Lieferumfang, eine volle Ladung dauert etwas über 90 Minuten. Doch nicht nur bei der Batterieleistung schlägt das Redmi Note 11 seinen Vorgänger, auch die Leistung wurde etwas nach oben gedreht. Dem Qualcomm Snapdragon 680 steht eine Adreno-610-Grafikeinheit zur Seite, gemeinsam mit dem entweder vier oder sechs GB starken Arbeitsspeicher gehen Spiele und Apps schnell von der Hand – wer viel auf Multitasking und speicherintensivere Spiele setzt, sollte aber doch zum Modell mit sechs GB RAM greifen. Viel Aufpreis gibt es ja nicht.

Erweiterbarer Speicher und am Papier starke Kamera

Ein Hinweis allerdings: Bei neuesten und aufwendigsten App-Games allerdings könnte das Smartphone an seine Grenzen stoßen, denn Gaming-Handy ist es keines. Um den Preis darf man sich das aber auch nicht erwarten. Der interne Speicher von 64 oder 128 GB wirkt etwas knapp bemessen, kann aber erweitert werden, wenn man eine MicroSD-Karte im Dual-SIM-Slot nutzt. Top sind eine Kopfhörer-Klinkenbuchse und NFC sowie brauchbar klingende Stereo-Lautsprecher, außerdem gibt es Einsteiger-typische Technologien wie Bluetooth 5.0, einen Infrarot-Blaster oder das auf Android 11 basierende MIUI 13.

Als Farben stehen ein dunkelgraues "Graphite Gray", ein dunkelblaues "Twilight Blue" oder ein hellblau-violettes "Star Blue" zur Verfügung. Bleibt die Kameraausstattung: Im rechteckig aus dem Gehäuse hervorstehenden Kameramodul sind eine 50 MP Hauptkamera, eine 8 MP Weitwinkelkamera, eine 2 MP Makro-Kamera und ein 2 MP Tiefensensor verbaut. Am Papier ist die Quad-Ausstattung äußerst stark, in der Praxis muss man aber mit in der Preisklasse üblichen Leistungen rechnen. So sind bei Videoaufnahmen "nur" Clips mit 1080p-Auflösung und mit maximal 30 Bildern pro Sekunde möglich.

Redmi Note 11 bietet OLED-Display und Oho-Preis

Mit der Kameraausstattung hat sich im Vergleich zum Vorgänger nur minimal etwas geändert. Was auch heißt: Kamera-Gigant ist das Smartphone keiner. Bei Tageslicht entstehen gute Aufnahmen, wird es dunkler, nehmen die Ergebnisse rapide ab und in der Nacht sollte man das Smartphone ebenso wie bei Zoom-Aufnahmen lieber stecken lassen. Wem es um eine ausgezeichnete Kamera-Qualität geht, für den ist das Redmi Note 11 eher nichts. Hier müssen wir das Smartphone aber verteidigen, denn in der Preisklasse vor allem unter 200 Euro ist auch kaum ein besseres "Foto-Handy" zu finden.

Die Kamera des Redmi Note 11 hat ihre Schwächen, in der Preisklasse gibt es aber auch kaum etwas Besseres.
Die Kamera des Redmi Note 11 hat ihre Schwächen, in der Preisklasse gibt es aber auch kaum etwas Besseres.
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Wie der Vorgänger ist auch das Redmi Note 11 ein Preishammer und hat sich im Vergleich zum Note 10 nicht dramatisch, aber zumindest in den Details laufend verbessert. Größter Schwachpunkt ist die Kamera, intern gibt es dagegen solide Ausstattung in der Preisklasse und wirklich hervortun kann sich das Modell nicht nur beim Preis, sondern auch beim sehr guten OLED-Display, beim starken Akku und beim gut verarbeiteten Design. Zusammengefasst kann man beim Redmi Note 11 ohne Probleme zuschlagen, denn es bietet ein überraschend gutes OLED-Display zum Oho-Preis.