Österreich

Regen und Sturm fegen über Österreich hinweg

Heute Redaktion
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Der Föhnsturm, der am Heiligen Abend für frühlingshafte Temperaturen gesorgt hatte, hatte Regen und starke Windböen im Schlepptau. Auf den Berggipfeln erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von teilweise über 200 Stundenkilometer, in den Bundesländern wurden zahlreiche Schäden gemeldet. Auch weiterhin bleiben Regen- und Sturmwarnungen aufrecht.

, hatte Regen und starke Windböen im Schlepptau. Auf den Berggipfeln erreichten die Windböen Geschwindigkeiten von teilweise über 200 Stundenkilometer, in den Bundesländern wurden zahlreiche Schäden gemeldet. Auch weiterhin bleiben Regen- und Sturmwarnungen aufrecht.

Der Föhnsturm war in Kärnten mit Windspitzen in den Bergen von 70 bis 80 Kilometer pro Stunde zwar im Vergleich zu den westlichen Bundesländern nicht sehr stark ausgeprägt, aber dennoch dramatisch. Gerhard Hohenwarter von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): "Bei uns wird eher der Niederschlag für Probleme sorgen, besonders im Gailtal und in den Karawanken."

Bis zu 40 Liter Regen pro Quadratmeter seien bis zum Nachmittag in den Karawanken bereits gefallen, mit weiteren 100 Litern sei zu rechnen, so Hohenwarter. "Da geht einiges in die Abflüsse hinein, unter 1.500 Höhenmeter wird auch der Schnee vom Regen geschmolzen." Die Böden seien nur oberflächlich angetaut und damit nicht in der Lage, das viele Wasser aufzunehmen. Hohenwarter rechnet mit einzelnen überfluteten Wiesen, Feldern und Kellern.

Auf den Bergen über ein Meter Neuschnee

In hohen Lagen wird viel Schnee fallen, so die Prognose des Meteorologen. "Über 1.600 oder 1.700 Meter Seehöhe wird es teilweise über einen Meter Neuschnee geben. Auf den Pässen, etwa Nassfeld und Plöckenpass, kann es dann zu Problemen kommen." Es sei laut Hohenwarter davon auszugehen, dass Bäume der Last aus Wasser und Neuschnee nicht standhalten und umknicken werden. Auch die Lawinengefahr wird ansteigen.

Die Katschberg Bundesstraße (B99) zwischen Mühlbach und Katschberghöhe in Kärnten (Bezirk Spittal) ist gesperrt worden. Laut einer Aussendung aus dem Büro des Kärntner Straßenbaureferenten hatten anhaltende Stürme Bäume entwurzelt, die wiederum die Straße blockierten. Eine sofortige Räumung war aufgrund der Witterungsverhältnisse und der aufgeweichten Böden zunächst nicht möglich. Über die Salzburger Seite war die Katschberghöhe weiter erreichbar.

Abgedeckte Dächer im Burgenland

Das stürmische Wetter hat am Christtag für einige Feuerwehreinsätze im Nord- und Mittelburgenland gesorgt. In Andau (Bezirk Neusiedl am See), in Hornstein (Bezirk Eisenstadt Umgebung) sowie in Hochstraß und in Mannersdorf an der Rabnitz (Bezirk Oberpullendorf) wurden mehrere Dächer abgedeckt, so ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ).

Verletzt wurde niemand. Bis zum Morgen des Stefanitags rechne man mit einem Anstieg der Sturmschäden-Einsätze, erklärte der LSZ-Sprecher. Grund dafür seien angekündigte Windspitzen bis zu 80 km/h.

Sturmspitzen bis zu 150 km/h in Salzburg

Einige Skilifte wurden wegen des starken Windes gesperrt. Die Feuerwehren mussten in Krimml und in Wald im Pinzgau beschädigte Dächer reparieren und umgestürzte Bäume von Straßen entfernen. In der Stadt Salzburg gab es die wärmsten Weihnachten seit dem Jahr 2.000. "Das klassische Weihnachtstauwetter ist punktgenau in der Stadt Salzburg gelandet. Am Heiligen Abend wurden 15,6 Grad plus gemessen. Mittwoch am Vormittag hatte es 16,5 Grad"", sagte Meteorologin Liliane Hofer von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG).

In der Nacht auf Mittwoch wurden auf der Rudolfshütte (2.315m) in Uttendorf im Pinzgau noch Windgeschwindigkeiten von "nahezu 150 km/h" gemessen, wie die Meteorologin erklärte, auf dem Rauriser Sonnblick (3.106m) 133 km/h. Am Stefanitag soll der Föhn der Wetterprognose zufolge zusammenbrechen. Die Schneefallgrenze wird im Laufes des Donnerstag von 1.300 Meter Seehöhe auf rund 700 Meter sinken.

Stromausfälle in Vorarlberg

Über 40 Einsätze hat die Rettungs- und Feuerwehrleitstelle Vorarlberg (RFL) zwischen Heiligem Abend und dem frühen Vormittag des Weihnachtstages aufgrund des heftigen Föhnsturms verzeichnet, der über die Alpen fegte. Personen kamen keine zu Schaden. Partenen im Montafon war am Heiligen Abend etwa 15 Minuten ohne Strom, nachdem ein Baum auf eine Hochspannungsleitung gefallen war.

Der Stromausfall traf die Bewohner des Bergdorfes zu einer Zeit, als die viele Feiern im Familienkreis bereits zu Ende waren. Der Föhn hatte den Baum im Ortsteil Loch um 22.54 Uhr entwurzelt. Techniker der Vorarlberger Illwerke erdeten die Hochspannungsleitung, danach konnte der Strom wieder eingeschaltet werden. Die Feuerwehr Partenen war mit 25 Mann für Absicherungsarbeiten im Einsatz. Personen waren zu keinem Zeitpunkt gefährdet.

Sachschäden in Tirol

Der starke Föhnsturm hat seit dem Heiligen Abend die Feuerwehren in Teilen Tirols in Atem gehalten. Die Polizei meldete Sachschäden. Verletzt wurde niemand. In den Skitourengebieten herrschten ungünstige Verhältnisse. Auf der fünfteiligen Gefahrenskala wurde der Wert "3" erreicht. Für Süd-und Osttirol wurden größere Schneemengen in der Nacht zum Stephanitag vorausgesagt. Die Feuerwehren mussten in der Nacht zum Christtag zahlreiche Bäume entfernen, die Straßen verlegt hatten.

Im Innsbrucker Stadtteil Arzl drohte ein Baukran umzustürzen. Eine Straßensperre wurde verhängt. Die Lawinengefahr oberhalb von 2.000 Metern bestand vor allem in Triebschneehängen und Kammlagen, bevorzugt in den Hangrichtungen von West über Nord bis Ost. Vorsichtig zu beurteilen seien eingewehte Rinnen und Mulden sowie allgemein die Übergänge von viel zu wenig Schnee, warnten die Experten des Landes.