Wirtschaft

Regierung beriet Finanzfiasko mit Experten

Heute Redaktion
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Bild: Heinz-Peter Bader / Reuters (X00316)

Ohne Ergebnisse hat die Regierungsspitze am Montag mit der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und der Finanzmarktaufsicht (FMA) die Lage der heimischen Banken beraten.

Bundeskanzler Werner Faymann (S), Vizekanzler Michael Spindelegger (V), Finanzministerin Maria Fekter (V), OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny und die FMA-Vorstände Helmut Ettl und Kurt Pribil trafen sich, um über Finanzdebakel zu beraten. Laut Staatssekretär Andreas Schieder sei allen Beteiligten durch die Herabstufung die Schuldensituation "bewusster gemacht" worden.

Für Spindelegger ist nun oberstes Ziel, die verlorene Top-Bonität "AAA" wieder zu erlangen.

Stuft die Ratingagentur "Standard & Poors" auch noch den Euro-Rettungsschirm ab, müsste Österreich zusätzliche Garantien für den Euro bereitstellen. Am Dienstag treffen sich internationale Finanzvertreter in Wien zur Situation in Osteuropa. Auch da wird Nowotny im Einsatz sein.

"Regierung unter massivem Zugzwang"

Für Österreich bedeute der Triple-A-Verlust einen Anstieg der ohnehin schon hohen Zinszahlungen, so Ex-Finanzminister Hannes Androsch im Gespräch mit Heute.at. Damit drohe die Schuldenlast auf lange Sicht zu explodieren. "Es wird künftig mehr Geld notwendig sein, um unsere Schulden zu bezahlen", fasste der Ex-Finanzminister die Entwicklungen für Heute.at zusammen.

"Regierung muss handeln"

Dieses Geld fehle dann woanders im Budget. Ein Umstand, angesichts dessen Androsch auf Reformen drängt. "Nun ist es höchste Zeit für die Bundesregierung, die Ärmel hochzukrempeln und den Schuldenberg abzubauen." Dieses Vorhaben gestalte sich mit einer Herabstufung Österreichs nun noch schwieriger, sagte Androsch.