Politik

Regierung bläst Corona-Konferenz kurzfristig ab

Für Donnerstagfrüh hatte die Regierung eine Pressekonferenz zur Verbreitung der Corona-Mutationen angekündigt. Kurzfristig wurde sie nun abgeblasen.

Rene Findenig
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Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Experten wollten zur aktuellen Mutations-Lage in Österreich sprechen. Daraus wird nun nichts.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober und Experten wollten zur aktuellen Mutations-Lage in Österreich sprechen. Daraus wird nun nichts.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

"Aktuelle Erkenntnisse zur Verbreitung der Coronavirus Mutanten in Österreich" hätte es am Donnerstag am Donnerstag bei einer brisanten Pressekonferenz im Sozialministerium geben sollen. Angekündigt waren neben Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) auch die Experten, der Genetiker Andreas Bergthaler (CeMM) und der Simulationsforscher Niki Popper (TU Wien) um 8.30 Uhr über die Gefährlichkeit der Situation sprechen sollen.

Überraschend wurde aber die Reißleine gezogen und die Pressekonferenz kurzfristig abgesagt. "Aus terminlichen Gründen", heißt es. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die neue britische Corona-Mutation B.1.1.7 auch im Wiener Abwasser bestätigt worden war. Sie trat zudem auch in einem zweiten Altenheim in der Bundeshauptstadt auf. Besorgniserregend: Von allen im Abwasser gefundenen Viren entfallen mittlerweile 17 Prozent auf die britische Variante, so die TU Wien zu "Radio Wien".

Auch Abschiebe-Wirbel um Anschober

Die Absage sorgt für zusätzlichen Wirbel um Gesundheitsminister Anschober. Noch am Mittwoch hatte der Grünen-Politiker bei einer Pressekonferenz zur neuen Homeoffice-Regelung erklärt, dass es für ihn nicht "sein kann", dass Schulkinder aus ihren Klassen geholt und kurzfristig abgeschoben werden. Er reagierte damit auf zwei umstrittene Fälle, in denen Familien aus Niederösterreich und Wien nach Georgien abgeschoben werden sollten.

Trotz Ankündigung von Anschober, dass das Innenministerium die Fälle prüfen werde, wurden die Kinder noch in der Nacht auf Donnerstag von der Polizei in Gewahrsam genommen und die Abschiebung vollzogen. Gegen die Abschiebung protestiert hatten Aktivisten und Politiker, die stundenlang das Abschiebezentrum in der Zinnergasse in Wien-Simmering blockiert hatten. Um 5 Uhr früh räumte die Polizei die Blockade, die Abschiebungen wurden "vollzogen", heißt es.

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    Das ist das erste Foto des Coronavirus. Mittlerweile ist es zahlreiche Male mutiert. Das Viren das Erbgut verändern, ist bekannt. Manche verändern sich dabei schneller als andere. Das Coronavirus verfügt über 30.000 Bausteine. Diese werden bei Mutationen verändert. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sich die Eigenschaften ändern. Bisher sind fast 13.000 Mutationen bekannt. 
    Das ist das erste Foto des Coronavirus. Mittlerweile ist es zahlreiche Male mutiert. Das Viren das Erbgut verändern, ist bekannt. Manche verändern sich dabei schneller als andere. Das Coronavirus verfügt über 30.000 Bausteine. Diese werden bei Mutationen verändert. Das bedeutet nicht unbedingt, dass sich die Eigenschaften ändern. Bisher sind fast 13.000 Mutationen bekannt.
    Screenshot YouTube