Politik
Regierung bläst Corona-Konferenz kurzfristig ab
Für Donnerstagfrüh hatte die Regierung eine Pressekonferenz zur Verbreitung der Corona-Mutationen angekündigt. Kurzfristig wurde sie nun abgeblasen.
"Aktuelle Erkenntnisse zur Verbreitung der Coronavirus Mutanten in Österreich" hätte es am Donnerstag am Donnerstag bei einer brisanten Pressekonferenz im Sozialministerium geben sollen. Angekündigt waren neben Gesundheitsminister Rudi Anschober (Grüne) auch die Experten, der Genetiker Andreas Bergthaler (CeMM) und der Simulationsforscher Niki Popper (TU Wien) um 8.30 Uhr über die Gefährlichkeit der Situation sprechen sollen.
Überraschend wurde aber die Reißleine gezogen und die Pressekonferenz kurzfristig abgesagt. "Aus terminlichen Gründen", heißt es. Kurz zuvor war bekannt geworden, dass die neue britische Corona-Mutation B.1.1.7 auch im Wiener Abwasser bestätigt worden war. Sie trat zudem auch in einem zweiten Altenheim in der Bundeshauptstadt auf. Besorgniserregend: Von allen im Abwasser gefundenen Viren entfallen mittlerweile 17 Prozent auf die britische Variante, so die TU Wien zu "Radio Wien".
Auch Abschiebe-Wirbel um Anschober
Die Absage sorgt für zusätzlichen Wirbel um Gesundheitsminister Anschober. Noch am Mittwoch hatte der Grünen-Politiker bei einer Pressekonferenz zur neuen Homeoffice-Regelung erklärt, dass es für ihn nicht "sein kann", dass Schulkinder aus ihren Klassen geholt und kurzfristig abgeschoben werden. Er reagierte damit auf zwei umstrittene Fälle, in denen Familien aus Niederösterreich und Wien nach Georgien abgeschoben werden sollten.
Trotz Ankündigung von Anschober, dass das Innenministerium die Fälle prüfen werde, wurden die Kinder noch in der Nacht auf Donnerstag von der Polizei in Gewahrsam genommen und die Abschiebung vollzogen. Gegen die Abschiebung protestiert hatten Aktivisten und Politiker, die stundenlang das Abschiebezentrum in der Zinnergasse in Wien-Simmering blockiert hatten. Um 5 Uhr früh räumte die Polizei die Blockade, die Abschiebungen wurden "vollzogen", heißt es.