Politik

Regierung setzt auf ein Corona-Frühwarnsystem

Heute Redaktion
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Gesundheitsminister Rudi Anschober zieht eine "sehr positive Bilanz" bezüglich der COVID-19-Maßnahmen. Ein Frühwarnsystem wird installiert.

Mit einer aktuellen Aussprache zum Thema "COVID-19-Maßnahmen" startete am Dienstag der Gesundheitsausschuss seine Beratungen. Die erste Phase in der Bewältigung der Corona-Krise sei "extrem gut gelaufen", so Anschober, die täglichen Steigerungsraten bei den Infektionen seien auf 0,2 Prozent gesunken. Auch die ersten Lockerungen der Maßnahmen ab Mitte April zeigten "keinerlei Auswirkung".

Brennendstes Thema der Sitzung: Wie es nun in den einzelnen Bereichen weitergehe. Die ausgezeichnete Bewältigung der ersten Phase habe die Basis dafür gelegt, dass Lockerungen in Angriff genommen werden konnten, so Anschober. Dieser Öffnungsprozess werde aber genau beobachtet und sei von diversen Faktoren abhängig.

Das Frühwarnsystem

Einen sehr wichtigen Teil der laufenden Evaluierung stelle die Kapazitätsprognose dar, die er täglich auf seinen Tisch bekomme und die als Frühwarnsystem diene, so Anschober. Außerdem führe man kontinuierlich Analysen der Ansteckungscluster durch, wobei es in den letzten Tagen in Altersheimen und dem jeweiligen familiären Umfeld sowie in einem Asylquartier in Wien zu Auffälligkeiten gekommen sei.

Weitere Eckpunkte der Strategie seien ein konsequentes Kontaktpersonenmanagement sowie die Anwendung der Formel "24 + 24 + 24". Dabei handle sich um ein ambitioniertes Ziel, räumte Anschober ein. Man wolle nämlich innerhalb von maximal einem Tag Personen mit COVID-19-Verdacht testen. Dann sollen im Abstand von jeweils 24 Stunden das Testergebnis vorliegen und die relevanten Kontaktpersonen ermittelt werden.

Der entscheidende Mai

Generell war Anschober überzeugt davon, dass der Monat Mai entscheidend sein werde, "da in den letzten Tagen sehr offensive Öffnungsmaßnahmen stattgefunden haben". Deren Auswirkungen können jedoch erst in etwa einer Woche besser beurteilt werden. Schrittweise erfolge nun die Öffnung bei den Kuranstalten und Rehakliniken. Ambulatorien werde man sich jetzt genau anschauen.

Auch liefen seit zwei Wochen Gespräche mit der Gastronomie, wie ein sicherer Start umgesetzt werden könne. "Sehr viel schwieriger" sei die Situation für Bars, Discos und Nachtklubs. Bei den öffentlichen Verkehrsmitteln laufe es derzeit aus seiner Sicht sehr gut, da sich die meisten Menschen an die Regeln halten. Damit dies auch weiterhin so bleibe, setze man etwa auf gestaffelte Beginnzeiten von Schulen, Taktverdichtungen und – falls möglich – auf die Beibehaltung von Home-Office.