Politik
Harter Winter – Regierung hat keinen Energiesparplan
Die EU-Mitgliedstaaten haben sich verpflichtet, diesen Winter 15 Prozent Energie zu sparen. Wie, ist ihnen überlassen. In Österreich fehlt ein Plan.
Falls Russland Europa den Gashahn tatsächlich zudreht, will die EU vorbereitet sein – und hat sich das Einsparungsziel von 15 Prozent zwischen 1. August und 31. März verordnet. "Heute" fragte nach, was jetzt in Österreich passiert. Das Ergebnis:
Späte Kampagne
Über den Sommer war nix, nun will das Klimaministerium im September eine Energiesparkampagne starten. Ziel: praktische Tipps für die Bevölkerung – etwa die Reduktion der Raumtemperatur um ein bis zwei Grad oder Wasser abdrehen, wenn es nicht gebraucht wird. Vorgaben an die Länder? Fehlanzeige.
Kohle-Comeback
Reaktiviert wird das Kohlekraftwerk Mellach. In Betrieb gehen kann es aber erst 2023.
Wackelt Skisaison?
Um die Beschneiung von Skigebieten ist eine Debatte entbrannt. Eine Schneekanone verbraucht 25 kW/h. Alleine im Skigebiet Arlberg gibt es über 1.000. Zum Vergleich: Ein Durchschnittshaushalt verbraucht 3.500 kW/h pro Jahr. Die meisten Kanonen im Land werden laut Seilbahnwirtschaft aber mit Erneuerbaren betrieben.
Energiefresser Heizschwammerl
Die Schanigärten könnten im Winter kalt bleiben. Ein einziges Schwammerl verbraucht je nach Leistung 2 bis 5 kW/h. Wie viele davon in Wien bewilligt sind, kann die Stadt nicht sagen.
Energieverbrauch als Geheimnis
Was könnten etwa Therme Wien, Wiener Eistraum oder die Vienna Capitals in ihrer Eishalle einsparen? Unklar. Sie legen nicht einmal den Verbrauch offen.
Und das Ministerium selbst?
Das setzt etwa Maßnahmen im Bereich Beleuchtung und schickt an die Mitarbeiter einen Leitfaden zum Energiesparen aus …