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Regisseur Dieter Wedel wegen Vergewaltigung angeklagt

Dieter Wedel soll 1996 eine Schauspielerin vergewaltigt haben. Nun hat die Staatsanwaltschaft Anklage erhoben, Wedel bestreitet die Vorwürfe.

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Dieter Wedel
Dieter Wedel
(Bild: imago stock & people)

Die Staatsanwaltschaft München I hat den Regisseur Dieter Wedel wegen Vergewaltigung angeklagt. Wedel wird vorgeworfen, eine Schauspielerin im Jahr 1996 bei einem Vorstellungsgespräch in einem Hotel vergewaltigt zu haben, wie die Ermittlungsbehörde am Freitag mitteilte.

"Er packte meinen Kopf bei den Haaren und schlug ihn aufs Bett"

Der Fall des mutmaßlichen Vergewaltigungsopfers Jany Tempel wurde 2018 durch einen Medienbericht bekannt, daraufhin nahm die Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. Auch eine Schweizerin erhebt Vorwürfe gegen Wedel: Esther Gemsch sagt, Wedel habe sie 1980 während der Dreharbeiten zu "Bretter, die die Welt bedeuten" unablässig fertig gemacht, sexuell bedrängt und drangsaliert.

Danach habe er sie in ein Hotelzimmer gelockt: "Er setzte sich rittlings auf mich, packte meinen Kopf bei den Haaren und schlug ihn immer wieder aufs Bett, einmal an die Wand und dann einmal auf die Bettkante. Er hat mir ins Gesicht gespuckt, seinen Speichel wieder abgeschleckt und gesagt: Wenn du mich küsst, kriegst du Schokolade", so Gemsch gegenüber dem Magazin der "Zeit".

"Ich vertraue auf die Staatsanwaltschaft"

Wedel bestreitet die Vorwürfe. 2018 sagte der zu den bekanntesten deutschen Regisseuren zählende Wedel der "Bild"-Zeitung, er sei inzwischen froh, dass es die Ermittlungen gebe: "Ich vertraue auf die Staatsanwaltschaft."

Die Ermittlungsbehörde erklärte die mehr als drei Jahre dauernden Ermittlungen bis zur Anklageerhebung mit den lange zurückliegenden Tatvorwürfen. Wedel sei im Dezember 2019 vernommen worden und habe detailliert ausgesagt.

Eine international anerkannte Rechtspsychologin habe dazu im November vergangenen Jahres ein aussagepsychologisches Gutachten vorgelegt. Als Beweismittel führe die 20-seitige Anklage diese Gutachterin sowie über 20 Zeugen auf und Beweismittel. Über die Zulassung der Anklage muss nun das Landgericht München I entscheiden.