Politik

Registrierkassa: Experten sagen Wirtesterben voraus

Heute Redaktion
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Mit der Registrierkassenpflicht werden mögliche Steuersünden der Wirten aus den vergangenen Jahren auffliegen. Die Nachzahlungen und Strafen werden viele von ihnen in den Ruin treiben, das befürchten führende Steuerberater.

Wenn mit Jahresbeginn 2016 die elektronische Registrierkassa samt Spezial-Kontrollchip der Finanz verpflichtend wird, werden vielerorts die Umsätze in die Höhe schießen. Umsätze aus Geschäften, die bisher schwarz gemacht wurden. Das hat unweigerlich Nachfragen der Finanz zur Folge, und Steuersünder müssten mit hohen Nachzahlungen und saftigen Strafen rechnen. Geprüft wird in solchen Fällen bis zu zehn Jahre zurück.

 

Die Gastronomen und Touristiker hatten für die vorangegangenen Jahre auf eine Steueramnestie gehofft, ÖVP-Finanzminister Hans Jörg Schelling lehnt aber laut "Kurier" ab.

Wirtesterben absehbar

Führende Steuerberater bedauern Schellings Entscheidung. Wenn die Wirte keine Straffreiheit für die vergangenen Jahre bekommen, werden viele pleitegehen und zusperren müssen, so die Prognose der Experten. Eine Überlebensvariante könnte vielleicht die Übergabe des Lokals sein.

Die höhere Grunderwerbsteuer, die sich ab 2016 am Verkehrswert und nicht mehr am weitaus günstigeren Einheitswert orientiert, soll bei Betriebsübergaben generell nur den ermäßigten Satz von 0,5 % betragen statt bis zu 3,5 %. Damit soll das Erben beziehungsweise Schenken von Firmen nicht wirklich teurer werden.