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Reich mit Robo-Advisors – so gut sind sie wirklich

Wer sein Geld nicht selbst investieren will, kann dafür einen Robo-Advisor nutzen. Was die digitalen Vermögensverwalter können – und was nicht.

Geld anlegen per App ohne viel Aufwand – das ermöglichen sogenannte Robo-Advisors.
Geld anlegen per App ohne viel Aufwand – das ermöglichen sogenannte Robo-Advisors.
Getty Images/iStockphoto

Wäre es nicht toll, sein Geld von einer App verwalten zu lassen, sich zurückzulehnen und dabei reich zu werden? In diese Richtung gehen die Versprechen von Anbietern wie Selma, True Wealth und Inyova oder hierzulande auch Dadat, oskar oder Smavesto. Sie bieten Lösungen an, die dein Geld investieren, ohne dass du viel dafür tun musst.

Die beiden Finanzprofis Marc Weber, CEO der VZ Depotbank, und Benjamin Manz, Geschäftsführer des Vergleichdiensts Moneyland.ch, schätzen ein, ob du mit den sogenannten Robo-Advisors reich werden kannst.

Was ist ein Robo-Advisor?

Eine Anwendung, die dein Vermögen verwaltet und für dich Geld investiert.

Also eine Künstliche Intelligenz (KI)?

"Robo-Advisors nutzen zwar oft Algorithmen, sind aber meist keine KIs", sagt Weber. Die Programme handeln automatisiert, können aber nicht mit unvorhergesehenen Ereignissen umgehen und lernen auch nicht dazu wie bei einer Künstlichen Intelligenz.

Algorithmus statt persönliche Vermögensberatung – ist das sinnvoll?

"Sinnvoll ist es vor allem, möglichst emotionslos Geld anzulegen – egal ob mit oder ohne Algorithmus", sagt Manz. Menschliche Beratungen würden in der Vermögensverwaltung aber noch länger eine Rolle spielen – "weil sich das viele Kundinnen und Kunden einfach wünschen".

Nimmt mir ein Robo-Advisor alle Entscheidungen ab?

Ein Robo-Advisor legt automatisiert Geld an, meist in Exchange Traded Funds (ETFs, siehe Box). "In welche ETFs investiert wird, entscheiden aber meistens immer noch Personen", sagt Manz. Die Software erfasse zudem, wie risikoreich jemand investieren wolle, so Weber. Das sei für die User praktisch und einfach. Oft übernehme die App auch das sogenannte Rebalancing und passe das Portfolio bei Bedarf an.

Das sind Exchange Traded Funds
Wer bei einem Exchange Traded Funds (ETF) mitmacht, kauft einen Korb von Wertpapieren, der Anteile an einem Börsenindex wie dem Swiss Market Index oder dem Dow Jones abbildet. Investorinnen und Investoren handeln diese Papiere wie Aktien an einer Börse. Sie können ihr Geld so mit verhältnismäßig tiefen Gebühren anlegen und Anlagen breit diversifizieren. (Quelle: vermoegenszentrum.ch)

Was bringt es mir, wenn ich einen Robo-Advisor nutze?

Robo-Advisors legen Geld im Normalfall passiv in ETFs an. "Diese Strategie ist besser, als aktiv zu investieren und die Anlagen laufend versuchen zu optimieren", sagt Manz. Das zeigten diverse Studien. Die Programme seien zudem meist deutlich günstiger als die Zusammenarbeit mit klassischen Vermögensverwaltern. Der Aufwand für die Investorinnen und Investoren sei zudem deutlich geringer als beim manuellen Geld anlegen.

Verhindert ein Robo-Advisor typische Fehler beim Investieren?

"Investorinnen und Investoren neigen dazu, bei einer schlechten Kursentwicklung in Panik alles zu verkaufen", sagt Weber. Auch bei einem Robo-Advisor könnten die User allerdings jederzeit eingreifen. Weber empfiehlt darum, Angebote zu nutzen, die parallel zur App auch eine persönliche Beratung ermöglichen. "Wenn die Kundinnen und Kunden in Panik geraten, wollen sie mit Menschen reden und nicht mit Robotern."

Kann ich mit einem Robo-Advisor reich werden?

"So einfach ist es leider nicht", sagt Weber. Aber ein Robo-Advisor sei meist besser, als als Laie eigenständig zu investieren und womöglich falsche Entscheidungen zu treffen. "Grundsätzlich sollte man nur in Dinge investieren, die man auch versteht – das gilt auch bei den Robo-Advisors", sagt Weber.

Was spricht gegen Robo-Advisors?

Robo-Advisors sind laut Manz oft die falsche Wahl, wenn man eine persönliche Beratung will. Wer sich gut auskenne, könne via Online-Broker selbst in ETFs investieren, was meist kostengünstiger sei. Viele Robo-Advisors bieten in Krisenzeiten wie jetzt auch keine persönliche Unterstützung an, wie Weber sagt.

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