Der 64-jährige Deutsche wollte am Mittwoch wohl einem Gesinnungsgenossen beistehen. Er begleitete ein Mitglied der staatsfeindlichen Bewegung "Bundesstaat Preußen" zu seiner Gerichtsverhandlung am Klagenfurter Landesgericht. Bei dem Prozess ging es um Widerstand gegen die Staatsgewalt.
Der Polizei zufolge sei die Vernetzung zwischen Mitgliedern des Bundesstaates Preußen und der gefährlichen deutschen Reichsbürgerszene schon länger bekannt. Es war allerdings das erste Mal, dass eine Person aus der genannten deutschen Szene in Kärnten auftrat.
Als Beamte des Landesamts für Verfassungsschutz Kärnten den Deutschen im Gerichtsgebäude erkannten, kam es zum Zugriff. Der 64-Jährige wurde aus dem Gerichtsgebäude entfernt und Unterstützung von Beamten der Polizeiinspektion Heiligengeistplatz polizeilich überprüft.
Bei seiner Einvernahme bezeichnete sich der Mann als Konsul und zeigte einen Fantasieausweis vor – eine Anzeige wegen der Mitgliedschaft in einer staatsfeindlichen Bewegung folgte. Anschließend wurde er durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl Kärnten ein unbefristetes Aufenthaltsverbot und eine Festnahmeanordnung erwirkt. Der Deutsche wurde ins Polizeianhaltezentrum Klagenfurt überstellt, wo er bis zu seiner Ausreise auch bleiben wird.