Welt

Reinhold Messner kritisiert "Zwei-Klassen-Rettung"

Heute Redaktion
14.09.2021, 02:00

Extrembergsteiger Reinhold Messner hat in einem Radio-Interview scharfe Kritik an der "Zwei-Klassen-Rettung" nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal geübt. Man solle sich lieber auf Hilfe für die Betroffenen in den Tälern konzentrieren anstatt auf die Touristen auf dem Mount Everest, forderte er.

Extrembergsteiger Reinhold Messner hat in einem Radio-Interview scharfe Kritik an der "Zwei-Klassen-Rettung" nach , forderte er.

Nach dem schweren Erdbeben in Nepal mit Tausenden von Toten übte Extrembergsteiger Reinhold Messner in einem Interview mit einem deutschen Radiosender nun heftige Kritik an den Rettungsmaßnahmen und sprach von einer "Zwei-Klassen-Rettung". Die Hilfe sollte in erster Linie zu den Menschen im Tal und nicht zu den Bergsteigern auf dem Mount Everest, forderte er.

"Im Kathmandu-Tal und in den Schluchten drumherum ist eine viel größere Katastrophe passiert", so Messner. "Es ist zynisch, dass man um die  Bergsteiger am Mount Everest, die sich für 80.000 bis 100.000 Dollar diese Besteigung kaufen können, einen solchen Hype macht", findet er.

Die Bergsteiger könnten ohne Probleme ausgeflogen werden, zudem gebe es am Mount Everest genug Verpflegung und medizinische Versorgung vor Ort.

Die Lage in den Tälern ist dagegen weit verzwickter. Vielerorts gelangt die Hilfe nicht in die betroffenen Regionen. Zahlreiche Gebiete sind von der Außenwelt abgeschnitten. Weil der einzige internationale Flughafen Nepals völlig überlastet, mussten einige Flugzeuge mit Hilfsgüter wieder umkehren.

 

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