Österreich

"Wenn der Wolf in Städte kommt, was tun wir dann?"

Heute Redaktion
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Wölfe seien in Sibirien besser aufgehoben, als in Mitteleuropa, findet Reinhold Messner.
Wölfe seien in Sibirien besser aufgehoben, als in Mitteleuropa, findet Reinhold Messner.
Bild: picturedesk.com

Bergsteiger-Legende Reinhold Messner sieht die Rückkehr des Wolfes nach Europa äußerst kritisch: Die Raubtiere könnten auf Tuchfühlung mit Menschen gehen.

Der 73-jährige Abenteurer aus Südtirol hat sich gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) äußerst kritisch zur Rückkehr der Wölfe nach Deutschland und Österreich geäußert.

Extrembergsteiger Reinhold Messner ist sich sicher, die Tiere könnten besser in abgeschiedenen Regionen, wie etwa Sibirien (Russland) leben. "Anders als in Mitteleuropa haben sie dort viel Platz und werden nicht gestört", fügte Messner hinzu. In seiner Heimat Südtirol würde es bereits jetzt schon regelmäßig zu tödlichen Vorfällen kommen. Alleine im vergangenen Sommer hätten Wölfe Dutzende Schafe gerissen.

Ein großes Problem, so Messner, der keinen wertenden Unterschied zwischen einem Schafsleben und dem eines Wolfes machen will. "Wenn der Wolf in die Städte kommt, was tun wir dann?", fragte der 73-Jährige am Rande eines Vortrags in Mannheim.

"Wolf respektieren, als das was er ist"

Seitens der Umweltschutzorganisation WWF (World Wide Fund For Nature) sieht man die zurückkehrende Population weniger kritisch. Das Zusammenleben zwischen Mensch und Wolf könne durchaus gelingen, teilte etwa Moritz Klose auf Anfrage in Berlin mit. Allerdings nur, "wenn Herdenschutz flächendeckend zum Einsatz kommt und wir den Wolf respektieren als das was er ist – ein Wildtier".

"Für ein realistisches Bild vom Wolf sind sowohl Wolfsromantik als auch Panikmache fehl am Platz", betonte Klose. Dass Wölfe eine unberührte Wildnis zum Überleben bräuchten, werde durch ihre selbstständige Rückkehr in den vergangenen zwei Jahrzehnten wiederlegt.

(red)