Wirtschaft

Geschäft mit Reinigungsmitteln boomt

Heute Redaktion
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In Österreich ist aus dem Verkauf von Reinigungsprodukten inzwischen ein Milliardengeschäft geworden.
In Österreich ist aus dem Verkauf von Reinigungsprodukten inzwischen ein Milliardengeschäft geworden.
Bild: 123rf.com / choreograph

Der österreichische Drogeriehandel hat in den letzten Jahren kontinuierlich zugelegt. Aus dem Handel mit Reinigungsprodukten hat sich ein Milliardengeschäft entwickelt. Für Aufsehen sorgen vor allem immer umweltfreundlichere Produkte.

Geschäft mit Reinigungsprodukten boomt in Österreich

In den letzten Jahren hat sich der Reinigungsmittelmarkt in Österreich stetig gewandelt. Neue Produkte, ein wachsendes Umweltbewusstsein und die Bereitschaft, auch kostenintensivere Produkte zu kaufen, sorgten für neue Impulse.

Wie im Nachbarland Deutschland ist auch hierzulande aus dem Verkauf von Reinigungsprodukten ein Milliardengeschäft geworden. Ein weiteres Wachstum für die kommenden Jahre wird erwartet.

"Für die meisten Menschen ist ein sauberer Haushalt wichtig, denn er wird automatisch mit Wohlfühlen in den eigenen vier Wänden gleichgesetzt. Dafür sind Konsumenten auch bereit, den einen oder anderen Euro mehr auszugeben", beschreibt Thomas Neumann von Meistersauber die Entwicklung.

Dabei verändern sich die Prioritäten, die die österreichischen Konsumenten setzen. Eine jüngste Umfrage unter den Verbrauchern bestätigte noch einmal, dass umweltfreundliche Konzepte ankommen. So wünschen sich die Konsumenten zusehends weniger Plastik und gute Alternativen.

dm gehört zu den Vorreitern

Diesem Wunsch ist die Drogeriemarktkette dm in Österreich längst gefolgt. Das Unternehmen möchte das Aufkommen von Plastikmüll deutlich minimieren und begann schon im vergangenen Jahr damit, Abfüllstationen einzurichten. Hier können die Kunden verschiedene Bio-Reinigungsmittel nach Wahl zapfen. Die Flaschen hierfür bringen sie nach dem einmaligen Kauf immer wieder mit. Das Angebot kam an. 2019 hat die Drogeriekette in ihren Filialen das Angebot weiter ausgebaut und damit auf das positive Ergebnis aus der Testphase reagiert.

dm bietet diese Stationen bislang nur in Österreich an. Ob ein Ausbau auf die anderen Absatzmärkte folgen wird, ist derweil unbekannt. Für das Abfüllen ihrer Reinigungsmittel erwerben die Kunden in den österreichischen dm-Filialen einmalig ein passendes Behältnis. In dieses können sie anschließend mit Spül- und Waschmittel zwei Reinigungsklassiker einfüllen. Die Behälter sind in den Filialen relativ günstig. So kostet die 1-Liter-Flasche für Spülmittel nur 35 Cent. Die Waschmittelflasche mit 1,5 Litern ist für 50 Cent zu haben.

Bereits 24 Märkte mit Abholstationen

Bislang ist dm mit diesem Angebot in Österreich einzigartig. Mittlerweile gibt es im Land insgesamt 24 Filialen, die die Abfülloption neben dem herkömmlichen Sortiment anbieten. Auch hier stehen verschiedene Reinigungsmittel zur Auswahl. So kann jeweils zwischen zwei Spül- und Waschmitteln gewählt werden. Um den Umweltgedanken hinter dem Angebot zu untermauern, bietet dm hier ausschließlich Bio-Reinigungsmittel, die vollständig biologisch abbaubar sind.

Die Nachfüllflaschen bestehen zwar weiterhin aus Plastik. Trotzdem können Unternehmensangaben zufolge damit bis zu 60 Prozent des bisherigen Plastikmülls eingespart werden, um beispielsweise den Anteil von Mikroplastik mittelfristig deutlich zu minimieren.

Die Österreicher sind für ihr Umweltbewusstsein, das ebenso die Entwicklungen auf dem Reinigungsmittelmarkt beeinflusst, bekannt. Auch bei der Mülltrennung gelten die Verbraucher als vorbildlich. So werden hierzulande durchschnittlich 100 Tonnen Altpapier und Verpackungsmüll pro Kopf gesammelt.

Trotzdem bleibt der Plastikmüll ein Problem. Ab 2020 soll deswegen auch das Plastiksackerl-Verbot kommen. Davon ausgenommen sollen nur noch Plastiksackerl sein, die biologisch abbaubar sind. Bis 2025 soll die Menge an Plastikverpackungen etwa um 20 bis 25 Prozent minimiert werden. Damit können 60.000 Tonnen Plastik eingespart werden. Konzepte wie die Abfüllstationen für Reinigungsmittel sind ein wichtiger Schritt auf diesem Weg.

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