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Rekord-Asteroid rast heute an der Erde vorbei

Heute Redaktion
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Der Asteroid wird die Erde mit einem Sicherheitsabstand verfehlen
Der Asteroid wird die Erde mit einem Sicherheitsabstand verfehlen
Bild: picturedesk.com

Der Asteroid "Florence" gilt zwar als potenziell gefährlich, wird die Erde aber am Freitag mit einem sicheren Abstand von sieben Millionen Kilometern verfehlen.

Mit einem Durchmesser von 4,35 Kilometern gehört der Asteroid zu den größten, die so nah an der Erde vorbeikommen. Erst im April konnte man den Himmelskörper mit dem klingenden Namen "2014 J025" beobachten. Dieser war mit einer Distanz von 1,8 Millionen Kilometern weitaus näher an der Erde dran als es "Florence" sein wird. Mit einer Größe von nur 650 Metern war aber auch um einiges kleiner.

Wer sich "Florence" nicht entgehen lassen will, der sollte sich am Abend nach draußen setzen und mit dem Fernglas die Gegend der Sternbilder Wassermann, Delphin und Fohlen im Auge behalten - vorausgesetzt das Wetter spielt mit.

Wetter spielt leider nicht mit

Die Prognosen scheinen jedoch nicht sonderlich Asteroiden-freundlich zu sein: Ab Nachmittag wird die Sonne langsam von dunklen Quellwolken verdrängt. Gegen Abend ist dann in ganz Österreich mit Schauern und Gewittern zu rechnen.

Asteroiden gelten als Überbleibsel der Entstehung unseres Sonnensystems vor rund 4,6 Milliarden Jahren. Die meisten von ihnen ziehen fernab der Erde zwischen den Planeten Mars und Jupiter um die Sonne, manche können jedoch auch unserem Heimatplaneten gefährlich nahe kommen.

Kollisionen großer Asteroiden mit unserem Planeten sind äußerst selten. Himmelskörper so groß wie Autos treffen jedoch jedes Jahr auf die Erde. Sie verglühen allerdings in der Atmosphäre, bevor sie die Oberfläche erreichen. "Alle paar Millionen Jahre steuert ein großer Asteroid auf die Erde zu, der das Potenzial hat, Leben zu bedrohen", sagte Nasa-Experte Chodas. Doch Wissenschaftler sind sich sicher: "Florence" ist keiner von ihnen.

Aber auch, falls das Wetter den Hobby-Astrologen einen Strich durch die Rechnung macht: Der Vorbeiflug wird von zahlreichen Teleskopen im Netz gestreamt, wie zum Beispiel der NASA oder dem Virtual Telescope Project.

Hier können Sie am Abend via Livestream dabei sein!

Wissenschafter wollen den Asteroiden bei seinem Vorbeiflug mit Radargeräten in Kalifornien und Puerto Rico analysieren - so erhoffen sie sich Details zu der Beschaffenheit des Himmelskörpers.

Benannt wurde Asteroid 3122 Florence nach der britischen Sozialreformerin Nightingale. Zum ersten Mal wurde er am 2. März 1981 am Himmel gesichtet. "'Florence' ist der größte Asteroid, der unseren Planeten derart nahe passiert, seit das NASA-Programm zur Erkennung und Verfolgung erdnaher Asteroiden gestartet wurde", sagt Paul Chodas vom Center for Near-Earth Object Studies (CNEOS).

Ist Asteroid gefährlich?

Große Asteroiden schlagen selten auf der Erde ein. Doch tschechische Wissenschaftler haben heuer einen Meteorschauer entdeckt, in dem sich gleich mehrere gefährliche Himmelskörper versteckt haben sollen.

In den berühmten Tauriden-Sternschnuppenschwärmen fanden sie mindestens zwei Riesen-Asteroiden mit einem Durchmesser von 300 Metern.

Sollten die auf die Erde treffen, könnten sie massive Schäden anrichten. "Selbst wenn die Asteroiden an sich instabil sind, erhöht sich die Einschlagsgefahr alle paar Jahre, sobald die Erde den Tauridenstrom passiert", schrieben die Experten.

Millionen Menschen könnten in Gefahr sein

Und sie fürchten, dass sich in dem Strom weitere, noch größere Asteroiden verstecken. Sollte sein Gesteinsbrocken auf ein dicht bevölkertes Gebiet treffen, würde das viele Millionen Menschen das Leben kosten.

Die Tauriden sind die Trümmerteile des Enckeschen Kometen. Ein abgesplitterter Teil des Kometen soll vor mehreren Jahrtausenden im heutigen Irak eingeschlagen sein, wo sich nach wie vor ein riesiger Krater findet.

Die Entdecker der neuen Gefahr weisen zwar darauf hin, dass die Bedrohung bisher nur hypothetisch sei. Weitere Untersuchungen seien aber notwendig, um den neuen Teil der Tauriden besser zu verstehen.

(slo)