Österreich

Rekord-Minister Stöger steht vor dem Abschied

Heute Redaktion
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Er hatte drei Ministerien in neun Jahren, ist der Rekord-Minister Österreichs: der Mühlviertler Alois Stöger. Eine kleine Bilanz – und ein Ausblick.

Eine Regierung ohne Alois Stöger (57)? Fast schon nicht mehr vorstellbar. Nun ist es womöglich so weit, einigt sich Schwarz-Blau, wird der Oberösterreicher, der seit mehr als unglaublichen 3.239 Tagen (gerechnet vom Tag seiner ersten Angelobung bis zum Wahltag) Minister ist, sein Amt abgeben müssen.

Am 2. Dezember 2008 wurde Stöger (geboren in Linz, aufgewachsen in Allerheiligen, jetzt wohnhaft in Feldkirchen) von SPÖ-Obmann Werner Faymann erstmals zum Minister ernannt. Damals war er zuständig für die Gesundheitsagenden. Hauptziel: Sanierung der Krankenkassen, Verschärfung des Nichtraucherschutzes, Durchsetzung der Gesundheitsreform.



Verkehrsressort

Nach der Wahl 2013, bei der die SPÖ mit 26,8 Prozent die stärkste Kraft wurde, bekam Stöger im Herbst 2014 sein zweites Ministeramt. Er wurde Verkehrsminister, übernahm das Amt von Doris Bures, die nach dem Tod Barbara Prammers Nationalratspräsidentin wurde.

Stöger sorgte gleich zu Beginn seiner Amtszeit für Schlagzeilen, als er Deutschland mit einer Klage wegen der Pläne zu einer Pkw-Maut drohte.

Sozialminister seit 2016

Im Jänner 2016 folgte der Schritt ins nächste Ressort: Das Sozialministerium. Seine Bilanz ist hier beachtlich: Die Arbeitslosigkeit sank, der Pflegeregress wurde abgeschafft, die so genannte "Aktion 20.000" schaffte Jobs für Ältere Arbeitslose.

Der längstdienende Minister ist Stöger aber nicht: Justizminister Christian Broda (SPÖ) war fast 19 Jahre (6.907 Tage) von Juni 1960 bis April 1966 und von April 1970 bis Mai 1983 Minister.

Wie die Zukunft des gelernten Voest-Maschinenschlossers nun aussieht, ist unklar. Ebenso, ob es ihn vielleicht nach Oberösterreich zurückziehen könnte. Solche Gerüchte gibt es immer wieder.



Nachfolger als AK-Präsident?


Gemunkelt wird, dass Stöger, ein Profi im Bereich der Sozialpolitik und erfahrener Gewerkschafter, womöglich AK-Chef Johann Kalliauer folgen könnte. Hochrangige Funktionäre der SPOÖ haben entsprechende Überlegungen bestätigt.

Hier finden Sie am Wahltag alle aktuellen Nationalratswahl-Ergebnisse für Oberösterreich:





(rep)