Österreich

Rekord: Trockenster November aller Zeiten!

Heute Redaktion
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So trocken wie jetzt war es seit Beginn der Aufzeichnungen in Österreich nicht. Ein mächtiges Hochdruckgebiet über Mitteleuropa sorgt laut Aufzeichnungen der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in weiten Teilen Österreichs für Feinstaub und anhaltende Trockenheit. Regnet es weiter nicht, so könnte der neue Trockenheitsrekord fallen.

und staubtrockene Verhältnisse. Regnet es weiter nicht, so könnte der neue Trockenheitsrekord fallen.

In weiten Teilen des Landes hat es in den vergangenen Wochen keine bzw. nur unergiebige Niederschläge gegeben. Ein ausgedehntes und beständiges Hochdruckgebiet über Europa blockiert seit etwa drei Wochen den Vorstoß von atlantischen Tiefdruckgebieten bis in den mitteleuropäischen Raum. „Die letzten flächendeckenden Niederschläge gab es daher am 26.Oktober", sagt Alexander Orlik, Klimatologe an der ZAMG. In Wien war der lezte Regentag der 27. Oktober, so Andreas Brömser von Ubimet.

 Trockenheitsrekord vor Fall

Das hat es seit Beginn der Aufzeichungen im Jahr 1851 noch nie gegeben", stallt Brömser fest. Der jetzige Rekord kommt aus dem Jahr 1902: Da hat es im Schnitt nur 1 Millimeter geregnet. Zum Vergleich: In einem Durchschnittsnovember regnet es 50 Liter. So absurd es auch klingt: Das erhöht die Waldbrandgefahr, vor allem in höheren Regionen.

Strom-Verknappung

Wegen der geringen Schneeschmelze im Frühjahr, dem wasserarmen Sommer und der jetzigen Trockenheit würden die Laufkraftwerke heuer um 15 bis 20 Prozent weniger Strom erzeugen als in einem durchschnittlichen Jahr, so Salzburg-AG-Sprecher Sigi Kämmerer.

Donau-Schiff aufgelaufen

Auf der Donau bei Melk ist war vergangenen Donnerstag ein Schubschiff auf Grund gelaufen und leck geschlagen. Mit ein Grund dafür sei aber laut WWF, dass nur 20 Prozent der Schiffe  derzeit mit einem aktuellen Ortungssystem und Echtzeitkarten ausgerüstet sein dürfen.

Kärnten: Trockenster November seit 1924

In Kärnten gibt es laut Auskunft der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) seit vier Wochen keinen Niederschlag. Eine derartig lange Trockenperiode habe es zuletzt im Jahr 1924 gegeben. Der Pegel des Wörthersees befinde sich unter dem Mittelwasserstand, auch der Millstätter See liege darunter.

Oberösterreich: Probleme am Wofgangsee

Die anhaltende Trockenheit hat zu massiven Pegel-Tiefständen der oberösterreichischen Salzkammergut-Seen geführt. Laut Wilhelm Laimer, dem Leiter des Gewässerbezirks Gmunden, gab es zuletzt 1994 und 2003 eine ähnliche Situation. Am Wolfgangsee zeichnen sich bereits Probleme ab. Der Pegel sei um 30 Zentimeter gesunken, was vor allem für die Schifffahrt und die Bootshäfen unangenehm sei. An Traun- und Attersee sei der Wasserstand auch deutlich zurückgegangen, aber hier gebe es noch Spielraum. Beispielsweise am Attersee sei der Pegel um 25 Prozent niedriger als üblich.

Salzburg: Pegel sinken

Die lange anhaltende Trockenheit hat im Bundesland Salzburg die Pegelstände der Flüsse und Seen stark sinken lassen. "Wir bewegen uns inzwischen bei den niedrigsten Pegeln, aber für Rekorde dauert die Trockenheit noch zu kurz", sagte Hans Wiesenegger, der Leiter des Hydrographischen Dienstes des Landes.

Steiermark: Pegel unter Mittelwerten

In der Steiermark ist das Grundwasser im fallenden Trend und unter den langjährigen Mittelwerten. Auch die Pegelstände von Seen und die Abflusswerte von Flüssen würden sich auf Tiefststände zubewegen. Die Wasserversorgung über Quellen in den Bergen könnte schon in den kommenden Tagen problematisch werden, die überregionale Wasserversorgung dagegen sei nicht gefährdet.

Vorarlberg: Niederwasser-Marke unterschritten

Der Bodensee-Pegel lag am Mittwoch in Bregenz rund 25 Zentimeter unter dem langjährigen Durchschnittswert von 314 Zentimeter, er erreichte damit jedoch einen ähnlichen Wert wie in den Jahren 2003 bis 2007. Bei den Flüssen wurde teilweise die Niederwasser-Marke unterschritten.