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Religionsbericht warnt vor "islamistischem Hyper-Ext...

Heute Redaktion
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Bild: Gregorio Borgia (AP)

Das katholische Hilfswerk "Kirche in Not" warnt in einem am Dienstag präsentierten Religionsbericht vor immer stärker werdendem religiösen Fundamentalismus. Der Verein für verfolgte und bedrohte Christen ortet einen "islamistischen Hyper-Extremismus" und ist alarmiert über das "neue Phänomen religiös-motivierter Gewalt" und deren globalen Auswirkungen.

Das katholische Hilfswerk "" warnt in einem am Dienstag präsentierten Religionsbericht vor immer stärker werdendem religiösen Fundamentalismus. Der Verein für verfolgte und bedrohte Christen ortet einen "islamistischen Hyper-Extremismus" und ist alarmiert über das "neue Phänomen religiös-motivierter Gewalt" und deren globalen Auswirkungen.

Der "Bericht zur Religionsfreiheit weltweit 2016" beschreibt den neuen religiösen Extremismus nicht nur als Versuch, "alle andersdenkenden Gruppen zu verjagen", sondern er richtet sich auch gegen moderate Gläubige und nutzt soziale Medien zur Gewaltverherrlichung. Die Studienautoren fordern, dass etwa die Verfolgungen von religiösen Gruppen durch den Islamischen Staat als Genozid eingestuft werden.

Der Bericht beurteilt in 196 Ländern der Erde die aktuelle Situation der Religionsfreiheit. "In Teilen des Nahen Ostens, einschließlich Irak und Syrien, eliminiert dieser Hyper-Extremismus alle Formen religiöser Vielfalt. Es besteht die Gefahr, dass dies auch in Teilen Afrikas und Asiens geschieht", so der Schluss der Studie.

Das Vorwort schrieb Pater Jacques Mourad, ein christlicher Mönch, der in Syrien fünf Monate lang vom IS gefangen gehalten wurde, bevor er Ende 2015 fliehen konnte. "Unsere Welt steht am Abgrund einer völligen Katastrophe, da der Extremismus alle Spuren der Vielfalt in der Gesellschaft auszulöschen droht", so Mourad. Im Bericht zeigt sich, dass es in einem Zeitraum von zwei Jahren bis zum Juni 2016 in jedem fünften Land der Welt Attentate gegeben hatte, die mit dem Hyper-Extremismus in Verbindung gebracht werden – von Australien bis Schweden sowie in 17 afrikanischen Ländern.

"Weiterhin weist der Kirche in Not - Bericht auf den Dominoeffekt in westlichen Ländern hin, deren soziales und religiöses Gefüge durch die Ankunft einer beispiellosen Anzahl von Flüchtlingen destabilisiert wird", so der Verein.