Österreich

Religionslehrer (43) soll IS verherrlicht haben

Ein Religionslehrer soll auf Facebook Inhalte verbreitet haben, die die Organisation Islamischer Staat (IS) verherrlichen. Ihm drohen zehn Jahre Haft.

Heute Redaktion
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Der Beschuldigte muss sich vor dem Welser Landesgericht verantworten.
Der Beschuldigte muss sich vor dem Welser Landesgericht verantworten.
Bild: Wikipedia

Der islamische Religionslehrer soll im Internet ein Video mit islamistischen Inhalten verbreitet haben. Der Vorfall ereignete sich laut Anklage bereits vor fünf Jahren. Jedoch kam er erst im August 2017 ans Licht.

Die zusammengestellte Bilder-Slideshow, die der 43-jährige Welser auf Facebook geteilt haben soll, sei laut Anklage ein "Gedicht auf den Dschihad" und zeige Terroristen mit schweren Waffen und schwarze Reiter mit IS-Flagge, die den Märtyrertod verherrlichen. Erst vor einem Jahr habe er die Bilder gelöscht.

Vor Gericht verteidigte sich der Beschuldigte, er habe das Video nur oberflächlich gesehen, bevor er es geteilt habe.

Der österreichische Staatsbürger hat auch einen Kulturverein in Wels geleitet, der ähnliche Inhalte verbreitet haben soll und der islamistischen Partei "Saadet" aus der Türkei nahesteht. Im Jahr 2014 soll der Angeklagte, der auch Ersatzgemeinderat für die Welser SPÖ war, auf Facebook "Meine Stimme für Saadet" gepostet und angekündigt haben, dass er bei den türkischen Kommunalwahlen "wie immer der Saadet-Partei" seine Stimme geben werde.

Rauswurf aus Schule



Nach Bekanntwerden der Vorwürfe trennte sich die SPÖ umgehend von dem Beschuldigten. Auch aus der Schule wurde er rausgeworfen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Ex-Religionslehrer die Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung sowie an einer kriminellen Organisation vor.

Der Prozess am Mittwoch wurde auf 29. August (10 Uhr) vertagt. Es ist noch ein weiteres Gutachten ausständig. Im Falle einer Verurteilung drohen dem Angeklagten bis zu zehn Jahre Haft.

(mip)