Politik

Religionsunterricht erhitzt Gemüter im Wahlkampf

Heute Redaktion
Teilen

Nun wird auch der Religionsunterricht in den Wahlkampf gezerrt. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) wirft Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) im "Kurier" (Sonntags-Ausgabe) vor, nach der Nationalratswahl "die Abschaffung des Religionsunterrichtes" anzustreben. Die Ministerin wehrt ab. Die Katholische Kirche fordert dazu auf, den konfessionellen Religionsunterricht aus dem Wahlkampf herauszuhalten.

Nun wird auch der Religionsunterricht in den Wahlkampf gezerrt. Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz (V) wirft Unterrichtsministerin Claudia Schmied (S) im "Kurier" (Sonntags-Ausgabe) vor, nach der Nationalratswahl "die Abschaffung des Religionsunterrichtes" anzustreben. Die Ministerin wehrt ab. Die Katholische Kirche fordert dazu auf, den konfessionellen Religionsunterricht aus dem Wahlkampf herauszuhalten.

Schmied habe - so Kurz - entgegen ihren Ankündigungen nach wie vor kein Konzept für einen alternativen Ethikunterricht vorgelegt (für all jene, die sich vom Religionsunterricht abmelden). "Sie will in Wahrheit ja etwas anderes, und ich kann mit gut vorstellen, dass sie deshalb nicht mehr davon spricht, damit sie nach der Wahl ihren Weg, die Abschaffung des Religionsunterrichts, dann auch wirklich durchsetzen kann", sagte Kurz im "Kurier".

Die Unterrichtsministerin wies den Vorwurf scharf zurück. "Da irrt Herr Kurz, es wird keine Änderung am Religionsunterricht geben", hieß es am Sonntag. "Außerdem ist uns Religion so wichtig, dass ich mich dagegen verwehre, die Religion und die Religionsgemeinschaften in den Wahlkampf hineinzuziehen", so Schmied.

Kirche: "Religionsunterricht aus Wahlkampf heraushalten"

Die katholische Kirche steht hinter dem Ethikunterricht-Vorschlag von Staatssekretär Kurz. Das erklärte seitens der Kirche die geschäftsführende Leiterin des Interdiözesanen Amts, Christine Mann, gegenüber Kathpress. Gleichzeitig betonte sie, dass die Kirche den konfessionellen Religionsunterricht "aus dem Wahlkampf heraushalten" wolle.

Mann würdigte das Positionspapier, das sich für einen verpflichtenden Ethikunterricht alternativ zum konfessionellen Religionsunterricht einsetzt. Das Schreiben sei mit den christlichen Kirchen, der islamischen Glaubensgemeinschaft und der Israelitischen Kultusgemeinde abgestimmt.

Seit langem schwelender Konflikt

Der Konflikt um den Ethikunterricht schwelt bereits seit mehreren Jahren. Während die ÖVP einen verpflichtenden Besuch des Fachs Ethik für alle vom Religionsunterricht Abgemeldeten will, wünscht sich die SPÖ prinzipiell ein Pflichtfach Ethik für alle Schüler.