Politik

"Das heißt, dass ein neuer Lockdown notwendig wird"

SPÖ-Chefin Rendi-Wagner fragt sich, welches Ziel die Regierung beim Corona-Management nun verfolgt. Ihr bisheriges habe sie schließlich aufgegeben.

Leo Stempfl
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im "roten Foyer" am 2. Februar
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im "roten Foyer" am 2. Februar
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Vor Verkündung der Lockdown-Lockerungen forderte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner eine Verlängerung der Maßnahmen. Die Schulen sollten allerdings zum Präsenzunterricht zurückkehren, was ab 8. Februar auch passiert. Doch die Zahlen sind immer noch zu hoch, nun meldet sie sich deswegen zu Wort.

Positives vorneweg: "Die Rückkehr zum Präsenzunterricht finde ich nicht nur richtig, sondern auch dringend notwendig." Die angekündigten, regelmäßigen Selbsttests findet sie dafür ideal.

Neuer Lockdown notwendig

"Die Lockerungen über die Schulen hinaus sehe ich als großes Risiko an." Die Infektionszahlen in Österreich seien nach wie vor zu hoch, die Impfzahlen im Gegenzug zu niedrig. Es kann deswegen sein, dass es in weiterer Folge zu einem exponentiellen Wachstum kommt. "Das heißt, dass ein neuerlicher Lockdown notwendig wäre."

Ziel war es, die Neuinfektionen auf einen Tageswert von 700 zu drücken. Nur dann sei ein kontrolliertes und schrittweises Öffnen möglich. "Dieses wichtige Ziel hat die Bundesregierung gestern aufgegeben". Rendi-Wagner fragt sich deswegen, welches Ziel die Regierung beim Corona-Management nun verfolgt.

"Er öffnet und sagt, dass er die Kontrolle verliert."

Der Bundeskanzler hat einen exponentiellen Anstieg der Fälle in Österreich in den nächsten Wochen als realistische Folge dieser Lockerungen bewertet. Laut der SPÖ-Chefin heißt das, die Regierung beschließt gleichzeitig zu öffnen und sagt gleichzeitig, dass sie keine Kontrolle über das Virus hat.

Lockdown Super Sale

Bilder von übervollen Einkaufszentren und langen Schlangen – wie nach den Handelsöffnungen im Dezember – dürften sich nicht wiederholen. Doch große Ketten werben bereits mit "Lockdown Super Sales". "Da hab ich wenig Hoffnung, dass wir diese Bilder nicht sehen werden", sagt Rendi-Wagner.

"Richtig wäre es gewesen, die Schulen zu öffnen und für die restlichen Bereichen noch zwei bis drei Wochen durchzuhalten." Diese Entscheidung habe die Bundesregierung getroffen, dafür habe sie auch die Folgen zu tragen.

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