Politik

Rendi-Wagner will sofort wieder Maske im Supermarkt

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner nahm am späten Montagabend zur Coronavirus-Situation, aber auch zur Lage der eigenen Partei Stellung.

Rene Findenig
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will wieder eine Maskenpflicht in Supermärkten.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will wieder eine Maskenpflicht in Supermärkten.
Screenshot ORF

1.240 aktive Coronafälle zählt Österreich aktuell, Neuinfektionen treten vor allem in Oberösterreich und Wien auf. Auch im Ausland ist die Situation kritisch, Mallorca und Kroatien haben wieder eine Maskenpflicht teils wegen Massenansturm von Touristen umgesetzt. Experten warnen zudem davor, dass Urlaubsrückkehrer große Infektionsketten in Österreich auslösen könnten. Heikel seien große Familienanlässe wie Feiern oder Besuche von Diskotheken oder anderen Veranstaltungsorten.

"Die Zahlen sind ein Zeichen, dass wir wachsam sein müssen, aber kein Grund zur Panik", attestierte SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner am Montagabend in der ORF-"ZiB2" bei Armin Wolf. Es sei "auch nicht überraschend, dass es jetzt zu steigenden Zahlen" und kleinen Corona-Clustern komme. Man müsse allerdings darauf achten, dass sich "die Ausbrüche nicht unkontrolliert auf Österreich ausbreiten können".

Was es brauche seien Regeln für die Bundesländern, wann Schulsperren, Maskenpflicht und Co. umzusetzen seien. Es dürfe dabei "keinen Fleckerteppich geben", dass Bundesländer unterschiedlich auf Fälle reagieren - und gleichzeitig müsse viel mehr gestestet werden. Könne der Sicherheitsabstand nicht eingehalten werden, solle es auch künftig eine Maskenpflicht bei Indoor-Veranstaltungen geben.

Maskenpflicht im Supermarkt gefordert

Vor allem in Supermärkten sprach sich Rendi-Wagner jetzt schon für eine Rückkehr der Maskenpflicht aus. Es sei für die Menschen kein Problem, "eine Stunde beim Einkauf" eine Maske zu tragen. Die Maskenpflicht in Supermärkten solle deswegen ab sofort wieder zurückkehren. Die Regierung habe hier zu schnell und zu optimistisch Lockerungen vorgenommen, so Rendi-Wagner.

"Ich habe zwei Urlaubsdestinationen, eine in der Steiermark und eine bereits im Vorjahr gebuchte auf Zypern", so Rendi-Wagner weiter zu ihren Urlaubsplänen. Auf Zypern gebe es "ein bis zwei Neuinfektionen pro Tag" und viel niedrigere Infektionszahlen als in Österreich. "Ich könnte in Österreich Urlaub machen, aber ich sehe das als Europäerin", so Rendi-Wagner, denn es brauche auch eine Stärkung des zypriotischen Torusimus. Wer in den EU-Ländern investiere, sorge dafür, dass es allen Ländern gut gehe.

Appell für die Vier-Tages-Woche

Was wiederum Österreich betrifft, sei die Kurzarbeit sehr positiv aufgenommen worden, es brauche aber auch eine positive Weiterentwicklung der Kurzarbeit, weil die Krise nicht innerhalb kurzer Zeit überstanden sei, attestiert die SPÖ-Chefin. Ihre Forderung nach einer Vier-Tages-Woche beziehungsweise einer Arbeitszeitverkürzung könne ein längerfristiges Arbeitszeitmodell abgeben und solle nach drei Jahren evaluiert werden - und nicht "mit Scheuklappen" von Seiten der ÖVP abgetan werden.

Es müsse eine neue Arbeitslosenwelle verhindert werden, sagte Rendi-Wagner - im Gesamtpaket würden Unternehmen unterstützt, Mitarbeiter trotz geringerer Auftraglage zu halten und die verkürzte Arbeitszeit gefördert zu bekommen. "Das teuerste, was es gibt, ist Arbeitslosigkeit", so die SPÖ-Chefin. Warum die SPÖ trotz selbst attestierter guter Arbeit in Umfragen nicht vom Fleck komme? "Keine gute Zeit für Oppositionsarbeit weltweit", aber die Regierungsparteien würden laut der SPÖ-Chefin nach neueseten Umfragen an Vertrauen einbüßen, währehnd die SPÖ inhaltlich die Schlagzahl erhöhe.