Politik

Rendi will Öffnung absagen und neue Lockdown-Maßnahmen

Über 3000 Neuinfektionen und niedrige Impfrate sind ein zu hohes Risiko, warnt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner: "Dritte Welle kommt auf leisen Sohlen".

Roman Palman
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei einer Pressekonferenz in Wien am 27. Februar 2021
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner bei einer Pressekonferenz in Wien am 27. Februar 2021
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Am Montag wird die Regierung wieder mit Experten und Landeschefs über die Corona-Lage in Österreich beraten und voraussichtlich weitere Öffnungsschritte beschließen.  Genau davor warnt jetzt aber SPÖ-Bundesparteivorsitzende und Epidemiologin Pamela Rendi-Wagner im Gespräch mit der APA.

"Bei 3.000 Neuinfektionen pro Tag mit steigender Tendenz und einer niedrigen Impfrate sind weitere Lockerungen ein viel zu großes Risiko. Dafür sehe ich derzeit keinen Spielraum. Wir müssen immer die Spitalssituation im Blick haben", so die SPÖ-Vorsitzende. Auch am heutigen Samstag wurde wieder ein Plus an Patienten sowohl auf Normal- als auch Intensivstationen verzeichnet. Bei weiteren Lockerungen drohe eine Überlastung der Spitäler.

"Weitere Lockerungen führen dazu, dass Intensivstationen noch schneller an ihre Limits kommen. Genau das darf nicht passieren", warnt Rendi-Wagner. Die Spitäler müssten vor einer Überlastung geschützt und damit die Gesundheitsversorgung für alle aufrechterhalten werden.

Regierung hat "Chance verpasst"

"Wenn man über 3.000 Neuinfektionen pro Tag und ein weiteres Ansteigen einfach in Kauf nimmt, ist das die völlige Aufgabe des Gesundheitsschutzes in Österreich", so die Oppositionsführerin weiter. Der jüngste Anstieg sei auf die verführten Öffnungen Anfang Februar zurückzuführen: "Diese dritte Welle kommt auf leisen Sohlen und wird durch weitere Öffnungen befeuert".

Das Ziel müsse eine dauerhafte Lockerung bei stabil niedrigen Infektionszahlen sein. Rendi-Wagner: "Die Chance dafür hat die Regierung Anfang Februar verpasst. Wäre es nach mir gegangen, dann hätten wir Anfang Februar nicht frühzeitig geöffnet, sondern noch ein paar Wochen durchgehalten. Dann hätten wir heute stabilere niedrigere Zahlen und könnten zu Ostern dauerhaft öffnen, statt eine Überlastung der Spitäler zu riskieren."

Neue Maßnahmen

"Testen ist wichtig", bekräftigt die SPÖ-Chefin, aber alleine würde das nicht ausreichen. Gesundheitsminister habe angekündigt, bei einer Inzidenz von 200 Maßnahmen zu ergreifen – jetzt will Rendi-Wagner ihn auch danach handeln sehen: "Die Situation ist hochriskant. Am Montag muss die Regierung diese Maßnahmen diskutieren, um dem Anstieg gegenzusteuern. Lockerungen wären das Gegenteil."

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