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Züge zu groß für Tunnel – Bahnbetrieb sorgt für Skandal

In Spanien sorgt die falsche Bestellung 31 Züge für einen Skandal. 258 Millionen Euro gelten als verloren. Der Chef der Bahnbetriebe muss nun gehen. 

Die spanische Bahngesellschaft Renfe soll 31 falsche Züge bestellt haben.
Die spanische Bahngesellschaft Renfe soll 31 falsche Züge bestellt haben.
IMAGO/Pacific Press Agency

Die staatliche Bahngesellschaft Renfe hat in Spanien 31 Züge im Gesamtwert von 258 Millionen Euro bestellt, die für einige Tunnel des vorgesehenen Einsatzgebietes im Norden des Landes zu groß sind. Rund drei Wochen nach der Aufdeckung des Skandals trat Renfe-Präsident Isaías Táboas am Montag zurück, wie der staatliche Fernsehsender RTVE berichtete. Auch die Staatssekretärin im Transport-Ministerium, Isabel Pardo, habe ihren Posten zur Verfügung gestellt. Transport-Ministerin Raquel Sánchez habe beide Rücktritte angenommen, hieß es unter Berufung auf die Regierung in Madrid.

Der Fehler wird nach Behördenschätzung zu einer Verzögerung der Inbetriebnahme der neuen Züge um mindestens zwei Jahre auf 2026 führen. Die Ministerpräsidenten der betroffenen Regionen Kantabrien und Asturien wollten sich am späten Montagnachmittag in Madrid mit Sánchez treffen, um über finanzielle Entschädigungen zu verhandeln.

"Noch nie so einen Pfusch erlebt"

Die Ministerpräsidenten Miguel Ángel Revilla (Kantabrien) und Adrián Barbón (Asturien) hatten vor dem Treffen mit Sánchez und vor der Bekanntgabe der Rücktritte gefordert, dass alle Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. "Ich habe in 40 Jahren noch nie so einen Pfusch erlebt", sagte Revilla auf einer Pressekonferenz. Es müssten auch "die Köpfe großer Tiere rollen", sagte er. Bisher waren nur zwei Abteilungsleiter von Renfe und der Bahnnetz-Verwaltungsbehörde Adif gefeuert worden. Sie seien lediglich Sündenböcke, meinte Revilla.

Obwohl die Bestellung bereits 2020 getätigt worden war, kam das spanische Zug-Debakel erst Ende Januar durch einen Bericht der Regionalzeitung "El Comercio" ans Licht. Die Zentralregierung gab inzwischen den Fehler zu, beteuerte aber, dem Steuerzahler sei kein finanzieller Schaden entstanden, da die zu breiten Züge noch nicht gebaut worden seien. Nach verschiedenen Warnungen sei der gesamte Fertigungsprozess irgendwann gestoppt worden. Madrid veröffentlichte am Samstag die neue Bestellung an den Transporthersteller CAF.

Züge zu groß oder Tunnels zu klein?

Mit den neuen Zügen soll die veraltete Flotte der an das nationale Eisenbahnnetz nicht so gut angebundenen Regionen ersetzt werden. Das Bahnnetz in Kantabrien und Asturien stammt vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert und führt durch eine gebirgige Landschaft. Die Tunnel der beiden Regionen haben heute noch unterschiedliche Dimensionen, die nicht immer den modernen Bahnnormen in Spanien entsprechen.

Spanien gilt als Musterland des Schnellbahnverkehrs. Die mit Geschwindigkeiten von bis zu 310 Stundenkilometern verkehrenden AVE-Züge sind für ihre Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit bekannt.

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