Österreich

Rentner täuschte Wachkoma vor und ging tanzen

Heute Redaktion
Teilen
Picture
Bild: Jelio Anton Stefanov

Als Schwerstbehinderter präsentierte sich ein 64-Jähriger mehreren Ärzten und erschwindelte so Pflegegeld. Doch der angebliche Wachkoma-Patient übertrieb es dann doch - und wurde enttarnt.

Als Schwerstbehinderter präsentierte sich ein 64-Jähriger mehreren Ärzten und erschwindelte so Pflegegeld. Doch der angebliche Wachkoma-Patient übertrieb es dann doch – und wurde enttarnt.

Der Mann hätte Schauspieler werden sollen – so die einhellige Meinung der Justiz beim Prozess in Ried (OÖ): "Bei einer Kontrolle lagen Sie regungslos im Bett, brachten lediglich ein paar unverständliche Töne heraus und trugen Windeln", so Richter Rudolf Aschauer zum Angeklagten.

Medizinisches Wunder?

Staatsanwalt Alois Ebner setzte nach: "Und am nächsten Tag standen sie schon putzmunter mit dem Pflegegeldantrag beim Bürgermeister." Ganze 17.170 Euro soll sich der Pensionist laut OÖ Nachrichten erschwindelt haben, bevor er aufflog. Denn statt im Wachkoma dahinzusiechen, ließ es der 64Jährige ordentlich krachen.

Zeugen sahen den rüstigen Patienten munter pfeifend den Rasen mähen, beim Holzhacken und sogar bei Tanzveranstaltungen. "Es muss sich um ein Wunder handeln", so der Staatsanwalt. Schließlich gestand der Beschuldigte, Ärzten die Behinderung nur vorgespielt zu haben. Urteil: 12.000 Euro Strafe und vier Monate bedingt.

;