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"Respektlos" – das sollte man nie zu Escort-Girls sagen

Der Ton macht die Musik! Eine aktuelle Umfrage zeigt jetzt, dass viele Escort-Girls schon einmal von Kunden beleidigt worden sind. Die Details.

Andre Wilding
Ein respektvoller Umgang bei Escort-Dates ist wichtig.
Ein respektvoller Umgang bei Escort-Dates ist wichtig.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Im Rahmen einer Umfrage von "Kaufmich", der größten Community für Sexarbeiter und Kunden in Deutschland, Österreich, Schweiz und in den Niederlanden, kam heraus, dass mehr als 70 Prozent der Escorts schon einmal von Kunden beleidigt wurden (72,2 Prozent). Bei fast 20 Prozent davon kam das sogar häufig vor (19,4 Prozent), knapp 50 Prozent müssen sich manchmal Beleidigungen gefallen lassen (48,8 Prozent).

Dabei ist ein respektvoller Umgang bei einem echten Treffen für 88,6 Prozent der Escorts besonders wichtig und 88,3 Prozent legen darauf auch bei der virtuellen Kommunikation Wert. Gerade bei anonymer, virtueller Kommunikation scheint die Hemmschwelle, was Beleidigungen betrifft, allerdings niedriger zu sein.

"Absolut nicht tolerabel"

Ungefähr die Hälfte der befragten Sexarbeiter (54,5 Prozent) bestätigen, dass die Kunden virtuell respektloser mit ihnen kommunizieren, als bei einem echten Treffen. 57,1 Prozent der Escorts berichten sogar, dass Kunden Beleidigungen bewusst einsetzen. 21,8 Prozent der befragten Escorts konnten deutliche Ähnlichkeiten zwischen dem respektlosen Umgang mit Escorts und Frauenfeindlichkeit im Alltag erkennen.

"Gewaltvolle Sprache gegenüber den Sexarbeiteren ist absolut nicht tolerabel und respektlos“, betont ein Sprecher von Kaufmich. "Aussagen, dass Sexarbeitende ihren Körper verkaufen, Körperteile hinhalten, sie benutzt werden oder etwas hineingesteckt wird oder ähnliches kommen leider auch immer noch viel zu häufig vor. Hier ist weiterhin dringend Aufklärungsarbeit über diese selbstbestimmte Tätigkeit nötig."

Doch wie reagieren die Sexarbeiter auf solche Unverschämtheiten? 59,5 Prozent beendeten das virtuelle Gespräch oder das reale Treffen sofort, während 55,7 Prozent die Kunden blockierten und 33,9 Prozent sie direkt beim Support auf der Plattform meldeten.

"Prostituierte, Callgirl, Hure"

Ein Drittel der Escorts (33,6 Prozent) machten ihre Kunden darauf aufmerksam, dass respektvolles Verhalten erwartet wird. Allerdings ignorierten immer noch 25,3 Prozent die Beleidigung einfach oder reagierten gar nicht darauf.

Aber wollen die Escorts eigentlich überhaupt Escorts genannt werden oder welche Berufsbezeichnung wünschen sie sich selbst? Fast 80 Prozent (78,2 Prozent) der Befragten bevorzugen den Begriff "Escort". Erst dann folgt mit großem Abstand "Sexarbeiterin" (32,9 Prozent) und "Sexdienstleisterin" (27,3 Prozent).

Auf den hinteren Plätzen landeten Begriffe wie "Prostituierte" (18 Prozent), "Callgirl oder Callboy" (17,6 Prozent), "Modell" (13,5 Prozent), "Hure" (10,6 Prozent) und "Nutte" (6,9 Prozent).

Übrigens: Nur 14,5 Prozent aller befragten Personen halten die Ansprache mit den korrekten Pronomen für wichtig.

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