Österreich

Rettungsdienste gegen "Private": Stadt soll helfen

Das Match der Rettungsdienste gegen die privaten Krankenbeförderer ist eröffnet, seit Kündigungen unausweichlich wurden.

Heute Redaktion
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Rettungstransportwagen vom Roten Kreuz
Rettungstransportwagen vom Roten Kreuz
Bild: Rotes Kreuz (Symbolbild)

Die Wiener Rettungsdienste müssen Personal abbauen ("Heute" berichtete). Beim Roten Kreuz wurde etwa jeder Dritte Sanitäter beim AMS zur Kündigung angemeldet. Letztlich sollen ein Viertel der Sanitäter tatsächlich gehen, hieß es Donnerstag Früh.

Grund ist, dass in Wien immer mehr Fahrten im Auftrag der Gebietskrankenkasse von privaten Fahrtendiensten durchgeführt werden. Wie so oft steht nun die Frage der Qualität im Gegensatz zu den Kosten.

Offener Brief an die Stadt

Das Rote Kreuz, die Johanniter, die Malteser und der Samariterbund haben sich nun zusammen getan und sich gemeinsam an die Stadt Wien gewandt. Sie beklagen die mangelnde Qualität der Privaten Dienste, weil dort kein ausgebildeter Sanitäter an Bord ist.

Die WGKK rechtfertigte ihre Auftragsvergabe am Mittwoch gegenüber "Heute" damit, dass nicht für jeden Krankentransport für die Kasse auch tatsächlich ein Sanitäter notwendig sei. Wer tatsächlich einen Krankenwagen benötige, würde diesen auch weiterhin bestellt bekommen. Ein Fahrtendienst würde aber eben nur 19 statt 67 Euro kosten.

"Verlagerung qualifizierter Krankentransporte"

"In Wien kommt es seit mittlerweile mehr als drei Jahren auf Betreiben der Wiener Gebietskrankenkasse (WGKK) zu sehr massiven Verlagerungen von Krankentransporten der gemeinnützigen, qualifizierten Rettungsdienste hin zum gewinnorientierten Mietwagenunternehmen Haller & Felsinger GesmbH und seinen Subunternehmen", heißt es abschließend im Brief an Gesundheitsstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).

Die Verlagerung der "Gesundheitsdienstleistung qualifizierter Krankentransport" zu gewinnorientierten und fachlich unqualifizierten Unternehmen sei in der Form einzigartig und äußerst bedenklich. (Red)